13 Fragen an Mitarbeiter: So findet Google seine besten Manager*innen
Es gibt verschiedene Wege wie Unternehmen herausfinden können, ob das mittlere Management etwas taugt. Google setzt unter anderem auf das Feedback der Belegschaft. Aus den Fragen lässt sich herauslesen, auf welche Führungsqualitäten es ankommt.
Seit Jahren zählt Google zu den beliebtesten Arbeitgebern weltweit. Im aktuellen BrandIndex Workforce Ranking des Meinungsforschungsinstitus YouGov rangiert der US-Techgigant in 23 Ländern unter den Top Ten (in Deutschland schaffte es Google 2018 zum 7. Platz, in diesem Jahr flog es aber wieder aus den vorderen Plätzen). Dass dem so ist könnte auch daran liegen, dass dort die sehr fähige Führungskräfte arbeiten mit Skills, die heute absolut wichtig sind.
Damit das so ist und so bleibt, führt der Konzern halbjährlich eine Umfrage unter der Belegschaft durch, die sich wie ein Skill-Katalog für Führungskräfte liest. Besonders wichtig ist danach das Verhältnis zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern in Kategorien wie „Förderung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, „Führung im Sinne von Überblick“ sowie „Emotionale Intelligenz“.
Hier sind die 13 Fragen:
- Ich würde meine/n Vorgesetzte/n weiterempfehlen.
- Meine/n Vorgesetzte/n überträgt mir neue Aufgaben, damit ich mich weiterentwickeln kann.
- Meine/n Vorgesetzte/n kommuniziert klare Ziele für unser Team.
- Meine/n Vorgesetzte/n gibt mir regelmäßig konstruktives Feedback.
- Meine/n Vorgesetzte/n lässt mir Freiheiten bei meiner Arbeit (z.B. will nicht jedes Details wissen, das im Team entschieden werden kann)
- Ich habe das Gefühl, meine/n Vorgesetzte/n interessiert sich für mich als Mensch.
- Meine/n Vorgesetzte/n hält das Team zusammen und schafft es auch, wenn es schwierig wird, dass wir fokussiert bleiben und wichtige Aufgaben priorisieren.
- Meine/n Vorgesetzte/n teilt regelmäßig relevante Informationen aus Meetings mit dem Top-Management.
- Mit meine/n Vorgesetzte/n habe ich in den vergangenen sechs Monaten konstruktiv über meine Karriereentwicklung gesprochen.
- Meine/n Vorgesetzte/n besitzt das richtige Know-how für unsere Abteilung, um mich „zu managen“ (z.B. technisches Wissen in der IT, Verkauf im Sales-Bereich oder Buchführung in der Finanzabteilung).
- Meine/n Vorgesetzte/n schätzen meine Ansichten und Ideen, auch wenn ihre Perspektive eine ganz andere ist.
- Meine/n Vorgesetzte/n kann schwierige Entscheidungen sinnvoll treffen (etwa, wenn verschiedene Teams involviert sind oder Prioritäten abgewogen werden müssen).
- Meine/n Vorgesetzte/n arbeitet auch teamübergreifend und verharrt nicht im eigenen „Silo“.
Die Beziehung zum Vorgesetzten ist entscheidend
Die Antworten werden anonymisiert und als Feedback aufbereitet an die Führungskraft weitergegeben – und Google erhält einen guten Überblick über die Performance auf der Management-Ebene. Denn ob ein Unternehmen jetzt und in Zukunft erfolgreich ist, hängt heute ganz entscheidend von der Unternehmenskultur und den Mitarbeitern ab. Sie machen ihre Liebe zum Betrieb auch von ihren Vorgesetzten abhängig: Fühlen sie sich in deren Gegenwart wohl, wertgeschätzt und ernstgenommen, überträgt sich das auf ihr Engagement und ihre Produktivität.
Ist die Beziehung zum Vorgesetzten dagegen schlecht, stocken Projekte im Team und das wiederum hat Auswirkungen auf das gesamte Unternehmen. Führungskräften kommt demnach eine entscheidende Rolle zu. Und nicht nur Google will die Besten, weshalb das Unternehmen dazu einlädt, den Fragebogen im eigenen Betrieb einmal auszuprobieren.