Studie: Teamarbeit macht Beschäftigte in Deutschland happy
Mitarbeiter in Deutschland stehen der Zusammenarbeit mit ihren Kollegen mehr als positiv gegenüber. Die Arbeit werde dadurch angenehmer, sagen sie laut dem „Wrike Happiness Index“. Bei Remote-Teams sind die Deutschen dagegen eher speziell.
Im Vergleich zu Kollegen aus den USA, Frankreich und Großbritannien sind deutsche Beschäftigte Fans der Team-Zusammenarbeit. Für 82 Prozent ist die Teamarbeit „angenehm“ und „steigert die Produktivität“. In Großbritannien beispielsweise ist es genau andersherum.
Einige britische Beschäftigte hoffen, dass der Team-Trend 2019 „wieder verschwindet“.
Dort spricht sich jeder Dritte (33 Prozent) explizit gegen Team-Zusammenarbeit (Collaboration) aus. Angestellte auf der Insel sehen sie als notwendiges Übel an oder versuchen sie nach Möglichkeit ganz zu vermeiden. Sechs Prozent der Briten „finden es furchtbar“ und hoffen, dass „der Trend 2019 wieder verschwindet“.
Die Begeisterung für Teamwork hat in Deutschland jedoch ihre Grenzen, so ein Fazit des Happiness Index, den der Anbieter von Arbeitsmanagement-Lösungen Wrike erarbeitet hat. Nur 25 Prozent der deutschen Befragten finden, geografisch verteilte Teamarbeit “klappt wunderbar”. In den USA liegt der Wert bei 51 Prozent. Immerhin finden 39 Prozent der deutschen Studienteilnehmer, dass es „ok“ sei. Allerdings haben es 19 Prozent auch noch nie ausprobiert. Ob es daran liegt, dass sich das Berufsbild für remote Arbeit nicht eignet, der Arbeitgeber die Option verweigert oder Mitarbeiter selbst sich dagegen wehren, geht aus der Studie nicht hervor.
Wenn glücklich, dann Team
Ob Teamwork als Arbeitsmethode akzeptiert und genutzt wird, hängt laut Wrike auch davon ab, ob die Arbeitenden „glücklich“ sind. Fast jeder zweite (48 Prozent) Befragte in Deutschland, der sich selbst in der Studie als “unglücklich” bezeichnet, sieht besonderen Nutzen in der Teamarbeit. Im Gegensatz dazu sind 87 Prozent der sehr zufriedenen Studienteilnehmer große Team-Fans.
Doch wann sind Beschäftigte glücklich und zufrieden? In einer Studie des britischen Marktforschungsinstituts Censuswide gaben Beschäftigte als wichtigsten Glücksfaktor an, ob sie gut mit ihren Kollegen zurechtkommen. Auch im Wrike-Index ist der Draht zum Kollegium neben weiteren Kriterien ein wesentlicher Faktor:
Mittagessen mit Kollegen: Glückliche Arbeitnehmer gehen regelmäßig mit Kollegen oder Freunden mittags essen (51 Prozent). In den nächsten Jahren könnte sich das ändern, denn 22 Prozent der so genannten Digital Natives (die je nach Quelle ab 1995 bis 1999 Geborenen), gaben an, sich in der Mittagspause statt mit den Kollegen lieber mit Social Media zu beschäftigen.
Team-Events: 69 Prozent der „überwiegend zufriedenen“ Befragten nehmen regelmäßig an After Hours oder gemeinsamem Sport teil.
Verhältnis zur Führungskraft: Zufriedene Mitarbeiter haben nur zu 1 Prozent eine sehr schwache Beziehung zur Führungskraft. Fast ein Viertel der Befragten, die im Job unzufrieden sind, schätzen auch die Beziehung zu ihrem Manager als “sehr schwach” ein.
Identifikation mit der Unternehmensphilosophie: 47 Prozent der zufriedenen Mitarbeiter stehen „voll und ganz“ hinter der Philosophie ihres Unternehmens, während 82 Prozent der unzufriedenen Mitarbeiter dies „gar nicht“ tun.
Für den Happiness Index wurden rund 4.000 Arbeitnehmer aus Unternehmen mit mehr als 200 Mitarbeitern in Deutschland, Großbritannien, Frankreich und den USA befragt; 1.002 davon in Deutschland.