Deutschland ist fünftgrößte Roboternation der Welt
Automatisierte Fertigung und Produktion ist in Deutschland beliebt: Laut dem aktuellen World Robotics Report ist die Bundesrepublik der fünftgrößte Robotermarkt der Welt. Nur China, Japan, Südkorea und die USA kaufen mehr.
Der Bericht der International Federation of Robotics (IFR) hat für 2017 ein neues Rekordhoch ausgewiesen: Weltweit wurden insgesamt 381.000 Industrieroboter-Einheiten verkauft – 30 Prozent mehr als 2016. In den letzten fünf Jahren haben sich die Verkäufe verdoppelt. Bis 2021 könnten die Sales-Werte auf 630.000 Einheiten steigen, so die Prognose.
Unter Robotern versteht die IFR Technologien undLösungen, die in der Fertigung eingesetzt werden und sich derzeit rasant weiterentwickeln. „Roboter ‚wachsen‘ mit bahnbrechenden Techniken wie intelligenten Erkennungsmechanismen, lernfähiger Software, Fehlervorhersage mit Hilfe von KI, neuen Konzepten für die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine oder immer einfacher zu programmierende Software“, sagt IFR-Präsident Junji Tsunda. Sie seien ein entscheidender Bestandteil des Fortschritts in der Fertigungsindustrie.
In Deutschland scheint man das ähnlich zu sehen. 21.404 Roboter wurden 2017 verkauft, 7 Prozent mehr als 2016. Das Land vereint zusammen mit den anderen vier Nationen China, Japan, Südkorea und den USA 73 Prozent der globalen Verkäufe auf sich. Im europäischen Vergleich ist Deutschland weit vorne. Italien, Frankreich und Spanien (in dieser Reihenfolge) folgen auf den Plätzen, wobei Italien mit 7.700 verkauften Einheiten am nächsten dran ist – und doch recht weit weg.
Zum Einsatz kommen Industrieroboter im Grunde in allen Wirtschaftszweigen. Ganz vorne: die Automobilindustrie. Ihr kann nur die Elektronikindustrie mit IT-und Kommunikations-Komponenten sowie Präzisions- und optischen Geräten direkt folgen. Andere Bereiche wie Metall, Plastik, Pharmazie und Genussmittel fordern ebenfalls immer mehr Roboter, allerdings steigt der Anteil hier langsamer.
Ähnlich verhält es sich auch mit der Roboterdichte im Vergleich zur Mitarbeiterzahl. In der Automobilsparte ist die Automation am weitesten fortgeschritten. Pro 10.000 Mitarbeiter werden in Deutschland hier 1.162 Automationslösungen eingesetzt. In allen anderen Bereichen zusammengenommen kommt Deutschalnd auf eine Dichte von 191 Robotern.
Obwohl asiatische Länder mehr Roboter kaufen, ist die Dichte in Europa am höchsten. Dort kommen auf 10.000 Beschäftigte 106 Einheiten, in Asien/Australien sind es nur 75 Einheiten. Weltweit liegt der Mittelwert bei 85 Robotern. Deutschland ist hierbei überdurchschnittlich: 10.000 Mitarbeiter stehen 322 Einheiten gegenüber. Unangefochten an der Spitze liegt Südkorea mit 710 Robotern.