Human First! – Warum Hyperautomatisierung den Menschen in den Fokus rückt

Hyperautomatisierung kann Prozesse in Organisationen erheblich vereinfachen, die allgemeine Produktivität erhöhen und die Employee Experience verbessern. Dies führt einerseits zu mehr Produktivität und Innovation und andererseits dazu, Fachkräfte zu entlasten. 

Aktuell werden Wirtschaft und Gesellschaft stark von multiplen Krisen beeinflusst, die sich gegenseitig verstärken: Inflation, Fachkräftemangel und die Auswirkungen der Klimakrise sind nur einige Beispiele. Hinzu kommt, dass gerade die großen Player auf den globalen Märkten Technologie, Fortschritt und Effizienz immer weiter vorantreiben – alles wird digitaler, flexibler und vernetzter. In diesen volatilen Zeiten müssen Unternehmen mit solchen Entwicklungen Schritt halten, um weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben. Besonders im Hinblick auf eine konstant voranschreitende Digitalisierung gilt es – sofern noch nicht geschehen – die notwendigen Transformationsschritte einzuleiten.

Die Zukunft der Arbeit im Zeichen der Hyperautomatisierung

Hyperautomatisierung ist hier das Stichwort. Gartner definiert sie als einen geschäftsorientierten Ansatz, den Organisationen verwenden, um so viele Geschäfts- und IT-Prozesse wie möglich schnell zu identifizieren, zu überprüfen und zu automatisieren. Im Gegensatz zur konventionellen Automatisierung kommen bei der Hyperautomatisierung verschiedene Technologien gleichzeitig zum Einsatz, darunter maschinelles Lernen, künstliche Intelligenz, Integrationen, intelligente Workflows und robotergestützte Prozessoptimierung Robotic Process Automation, RPA).

Bei der Hyperautomatisierung ist entscheidend, dass alle Technologien eine gemeinsame, konsolidierte Datenbasis nutzen.

Hyperautomatisierung bedeutet, punktuelle Digitalisierungsansätze und Silos innerhalb von Unternehmen aufzubrechen und Menschen, Prozesse und Technologien miteinander zu verbinden. Das wiederum erlaubt es, Automatisierung zu skalieren und Hindernisse in der Struktur von Geschäftsprozessen zu beseitigen. Dadurch lassen sich Geschäftsprozesse und Workflows über Abteilungsgrenzen hinweg orchestrieren. Entscheidend ist dabei, dass alle eingesetzten Technologien eine gemeinsame, konsolidierte Datenbasis nutzen. Dies gelingt vor allem, wenn alle Daten und Funktionalitäten auf nur einer Plattform im Sinne eines ganzheitlichen Enterprise- und Workflow-Managements zusammengeführt werden. So können auch neue Technologien und Anwendungen immer wieder nahtlos integriert werden und von Anfang an zusammenarbeiten. 

Hyperautomatisierung steigert nicht nur die Produktivität der Mitarbeitenden, sondern erhöht auch deren Zufriedenheit und schafft intelligente Workflows, weshalb sie für Unternehmen ein echter Erfolgsverstärker sein kann. Vor allem die Entwicklungen rund um generative KI bergen ein enormes Potenzial für Unternehmen. Bereits jetzt ist die Produktivitätssteigerung, die damit einhergeht, für jeden sichtbar. Außerdem kann KI-gesteuerte Automatisierung sowohl die Employee- als auch die Customer Experience auf ein neues Level heben. Jedoch müssen Unternehmen gleichzeitig auch die menschlichen Sorgen berücksichtigen, die die Einführung neuer Technologien mit sich bringt. 

„Human-First“ – die Menschen sind der wahre Wert von Unternehmen 

Denn gerade KI ist nicht sehr bekannt dafür, auf dem Arbeitsmarkt mit offenen Armen empfangen zu werden. Zwar profitieren die meisten Teams mittlerweile von KI-basierten Lösungen wie Sprach- und Übersetzungstools; dennoch äußern immer noch viele Menschen die Befürchtung, dass ihr Job mittel- bis langfristig durch diese Technologie ersetzt werden könnte. 

„Human First“ bedeutet, die Arbeitnehmer von Anfang an bei der Transformation mitzunehmen.

Wie gelingt es also, Menschlichkeit und digitale Innovation unter einen Hut zu bekommen? Indem man den Menschen in den Fokus des Transformationsprozesses rückt. Die Technologie soll bei der täglichen Arbeit unterstützen und die Zufriedenheit und Produktivität stärken – nicht umgekehrt. Technologie hilft lediglich dabei, mühsame, langweilige und repetitive Aufgaben zu automatisieren. Langfristig werden Automatisierung und KI sogar mehr Arbeitsplätze schaffen, sagen Experten. Dadurch wird Mitarbeitenden die Möglichkeit gegeben, ihre Zeit für sinnstiftende Aufgaben zu verwenden, kreativ zu sein, an Innovationen zu arbeiten und damit einen wertvollen Beitrag für den Unternehmenserfolg zu leisten. 

Für einen erfolgreichen „Human First“-Ansatz ist es essenziell, die Arbeitnehmer von Anfang an bei der Transformation mitzunehmen. Dabei liegt es vor allem an den Führungskräften, mit gutem Beispiel voranzugehen und den Wandel vorzuleben. Dazu zählt auch eine klar strukturierte, transparente und unternehmensübergreifende Kommunikation. Es gilt aufzuzeigen, was die Transformation für das Unternehmen und die Mitarbeiter bedeutet und was sich genau ändern wird. 

Zudem gilt es, anhand von positiven Fallbeispielen im Unternehmen die Vorteile aufzuzeigen, die neue Technologien konkret mit sich bringen. Gleichzeitig müssen Ängste und Sorgen der Belegschaft wahrgenommen und diesen aktiv – beispielsweise durch regelmäßige Q&A-Sessions – entgegengewirkt werden, indem man die Bedürfnisse der Arbeitnehmer berücksichtigt. Nur so können Vorurteile abgebaut werden. 

Hyperautomatisierung und Personalarbeit 

Im HR-Kontext ist oft von KI-gestützter Skills-Intelligence die Rede. Automatisierung kann auch in diesem Bereich einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die Arbeitnehmer mit deren Fähigkeiten und Bedürfnisse in den Fokus zu rücken. KI unterstützt beispielsweise Unternehmen bei der Besetzung von offenen Stellen mit den passenden Fachkräften, indem sie die Weiterbildung und Entwicklung von Mitarbeitenden mit der Personalplanung verknüpft. So können Teammitglieder und Projekte zielgenauer aufeinander abgestimmt werden und Arbeitnehmer profitieren von einem deutlich vereinfachten Zugang zu attraktiven Stellen. 

Durch Hyperautomatisierung können die tägliche Arbeit und die persönliche Weiterentwicklung so gestaltet werden, dass sie effizienter werden und die Mitarbeitenden bessere Erfahrungen mit Unternehmensprozessen machen. Durch die Entlastung von automatisierbaren Routinetätigkeiten und den leichteren Zugang zu passenden Projekten und Weiterbildungsmöglichkeiten sowie einem effizienterem Kundenservice, profitieren alle Seiten enorm. KI und Hyperautomatisierung schaffen so echte Mehrwerte für Mitarbeitende und Kunden und machen die menschliche Arbeitskraft keinesfalls obsolet.


Über den Autor

Über den Autor

Robert Rosellen ist als Area Vice President Germany & Austria bei ServiceNow für das Geschäftswachstum in Deutschland und Österreich verantwortlich. Als erfahrene Führungskraft ist seine Kernaufgabe die Pflege von Kunden- und Partnerbeziehungen in verschiedenen Branchen.

 

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