Office und Windows bekommen Übersetzer und bessere Sprachdienste

Ein Dokument soll schnell vom Englischen ins Deutsche Übersetzt werden? Mit einheitlichen Services will Microsoft jetzt sein Angebot an Sprachdiensten und Übersetzungsmöglichkeiten optimieren. Die Vorabversion der Dienste fällt bereits recht überzeugend aus.

Ohne großen Paukenschlag hat Microsoft auf seiner Entwicklerkonferenz Build 2018 angekündigt, alle Sprachdienste, die bislang in verschiedenen Produkte wie Windows, Office, Cortana oder in der HoloLens verstreut sind, künftig einheitlich weiterentwickeln zu wollen. Neben einer einheitlichen Schnittstelle soll auch eine spezielle Entwicklungsumgebung die Fähigkeiten der Microsoft-Produkte besser nutzbar machen. 

In verschiedenen Office-Programmen und auch im Cloud-basierten Office 365 bietet Microsoft bereits heute die Möglichkeit, einzelne Passagen oder ganze Dateien zu übersetzen. Auch die Spracherkennung soll verbessert und einfacher verfügbar werden. Anwender sollen dabei von deutlich besseren Ergebnissen profitieren können. Diese Dienste werden Speech-to-Text, Speech-to-Intent, Sprachübersetzung und auch eine sprachbasierte Schlagworterkennung bieten. Der neue Dienst soll 28 Sprachen unterstützen.

Alle gängigen Plattformen

Der neue vereinheitlichte Sprachdienst fasst verschiedene Azure-Sprachdienste wie Bing Speech, Custom Speech oder auch Speech Translation zusammen und basiert teilweise auf den bereits vorhandenen Technologien, die Microsoft schon in Cortana und Office verwendet. Mit einer einheitlichen Programmierschnittstelle und Entwicklungsumgebung soll die neue Technologie alle modernen Plattformen und Betriebssysteme und gängige Programmiersprachen unterstützen.

Translator in Office. (Bild: MIcrosoft)
Office Translator in Aktion. (Bild: MIcrosoft)

Microsoft habe noch nicht alle Features voll ausgearbeitet, aber in einer ersten Preview macht der Hersteller deutlich, dass er den Bereich Spracherkennung nicht kampflos Konkurrenten wie Amazon, Google oder IBM überlassen will.

Aktuell unterstützt der Service Windows 10, Linux und Android und verträgt sich mit den Programmiersprachen C#, C++ und Java. iOS und macOS X werden in Kürze folgen, versprach Microsoft auf der Build. Aktuell können Anwender die Funktionen Sprache zu Text und Sprachübersetzung nutzen. Text-to-Speech wird derzeit nicht unterstützt.

Lautlose Umstellung

Wie aus der Microsoft-Dokumentation hervorgeht, bietet der Speech Device SDK eine vorbereitete Bibliothek für bestimmte Hardware mit einer Mikrofon-Funktionalität. Durch das Entwickler-Kit können Anwender nun ihre eigene Geräte mit Spracherkennung realisieren. Ebenfalls enthalten sind weitere Funktionen wie eine Geräuschunterdrückung und Echo-Reduzierung sowie weitere, die die Spracherkennung optimieren.

Microsoft will die bestehende Übersetzer-App zusammen mit der nächsten Version auf den neuen Service umstellen. Auch die Diktat-Funktion von Office soll mit der neuen Technologie ersetzt werden, sobald diese allgemein verfügbar wird. Bis dahin werden Anwender diese Funktion weiter nutzen können und auch der Umzug soll für die Nutzer nicht zu spüren sein. Wie ein Microsoft-Sprecher gegenüber ZDNet.com erklärt, werde der Dienst „in den nächsten Monaten verfügbar werden“.

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