„Das Arbeitsleben einfacher, angenehmer und produktiver machen“
Im Interview mit Business User erklärt Rukmini Reddy, SVP of Engineering bei Slack, wie sich mit einer Enterprise Collaboration Platform die Kommunikationsflut eindämmen lässt und welche Rolle KI darin spielt.
Slack ist ursprünglich als Chat-Plattform für Software-Entwickler und IT-Profis populär geworden. Dank ihrer vielen Schnittstellen zu weit verbreiteten Tools hatte es die Plattform irgendwann geschafft, allgegenwärtig zu werden. Das trieb ihren Unternehmenswert auf astronomische Höhen mit dem Effekt, dass die Kapitalgeber von Slack Technologies das Unternehmen an Salesforce verkauften – für sagenhafte 27,7 Milliarden Dollar.
Inzwischen hat sich Slack zu einer umfangreichen Enterprise Collaboration Platform entwickelt, die für die Kommunikation und Arbeitsorganisation vieler Unternehmen essentiell geworden ist. Doch ihr Image als Chat-Plattform ist Slack nie so recht losgeworden, vor allem unter jenen, die die Plattform kaum kennen. Darüber und über die weitere Entwicklung der Plattform sprachen wir mit Rukmini Reddy, Senior Vice President of Engineering bei Slack.
Ich habe den Eindruck, dass Slack als gesamte Plattform viel mehr zu bieten hat, als wenn man nur die einzelnen coolen Funktionen betrachtet – d.h. die Plattform als Ganzes ist viel wertvoller als die Summe ihrer Komponenten. Dies scheint jedoch eine Botschaft zu sein, die bei oberflächlicher Betrachtung nur schwer zu vermitteln ist. Was sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Vorteile und Möglichkeiten, die die Plattform zu bieten hat? Was ist das wichtigste Nutzenversprechen für einen potenziellen Kunden?
Ich sehe es ganz genauso. Slack ist schon lange mehr als nur eine Chat-App. Es ist eine zentrale Plattform, die Kommunikation, Zusammenarbeit und Produktivität in einem Tool vereint. Slack hilft Teams dabei, effizienter zu arbeiten, schneller Entscheidungen zu treffen und gemeinsam erfolgreich zu sein. Slack bündelt die gesamte Kommunikation an einem Ort und ersetzt damit unzählige E-Mails, Chat-Apps und Meetings. Das spart Zeit, erhöht die Transparenz und fördert die Zusammenarbeit. Slack lässt sich außerdem nahtlos mit einer Vielzahl von Tools und Apps integrieren, die Teams bereits nutzen (z.B. Google Drive, Trello, Personio). Dadurch werden Arbeitsabläufe optimiert und Informationen zentral zugänglich gemacht. Apropos Informationen: Slack dient auch als zentrales Archiv für Wissen und Historie des jeweiligen Unternehmens. Durch die Suchfunktion und die Möglichkeit, Nachrichten zu pinnen oder in Channels zu organisieren, wird Wissen leicht auffindbar und bleibt erhalten. Ideal für das Onboarding neuer Mitarbeitender.
Wie trägt Slack dazu bei, die Kommunikationsflut zu mindern?
Mit Slack lässt sich die Kommunikationsflut spürbar eindämmen, weil die Plattform die Kommunikation zentralisiert, organisiert und asynchron gestaltet. Durch die Integration von Tools, die Automatisierung von Aufgaben und die leistungsstarke Suchfunktion wird die Menge an Informationen, die man täglich verarbeiten muss, deutlich verringert. Anstatt Informationen über verschiedene Kanäle wie E-Mail, Chat-Apps, SMS oder Anrufe zu verteilen, bündelt Slack die Kommunikation an einem Ort. Das reduziert den Aufwand, zwischen verschiedenen Tools hin und her wechseln zu müssen und erleichtert es, den Überblick zu behalten. Außerdem ermöglicht es Slack, die Kommunikation in Channels zu organisieren, die bestimmten Themen, Projekten oder Teams gewidmet sind. Dadurch werden irrelevante Informationen herausgefiltert und man erhält nur Benachrichtigungen zu den Themen, die für einen wirklich wichtig sind. Und natürlich fördert Slack die asynchrone Kommunikation, das heißt, Teammitglieder müssen nicht gleichzeitig online sein, um Informationen auszutauschen. Das reduziert den Druck, sofort auf Nachrichten reagieren zu müssen, und ermöglicht es jedem, in seinem eigenen Tempo zu arbeiten.
Welchen Einfluss hat KI auf den digitalen Arbeitsplatz und auf die Weiterentwicklung von Slack?
Wenig überraschend hat KI bereits einen sehr großen Einfluss auf die Weiterentwicklung von Slack. Wir haben vor einem halben Jahr Slack AI weltweit gelauncht. Slack AI ist eine Reihe von generativen KI-Tools, die direkt in die Plattform integriert sind, um die Zusammenarbeit und Produktivität von Teams zu verbessern. Mit Slack AI können Nutzer:innen schneller suchen: Die KI-gestützte Suche liefert präzisere Ergebnisse und fasst relevante Informationen zusammen, wodurch die Suche nach bestimmten Inhalten in Channels, Threads und DMs erleichtert wird. Außerdem lassen sich Gespräche zusammenfassen. Slack AI kann lange Unterhaltungen in Sekundenschnelle zusammenfassen, was besonders nützlich ist, wenn man einem neuen Kanal beitritt, nach einer Abwesenheit zurückkehrt oder in einer schnelllebigen Diskussion den Anschluss behalten möchte. Und wenn ich aus dem Urlaub zurückkomme oder nach einem langen Flug aus dem Flugzeug steige, fasst mir Slack AI alles, was ich verpasst habe, leicht und verständlich zusammen. Für mich persönlich ein echter Gamechanger
Welche Funktionen können wir in naher Zukunft von Slack erwarten?
Was Slack AI und KI generell betrifft, stehen wir gerade erst am Anfang spannender Entwicklungen. In naher Zukunft planen wir, strukturierte Daten wie z.B. CRM-Daten mit unstrukturierten Daten aus Konversationen zu verknüpfen. Das machen wir dann zum Beispiel mit dem „Einstein Co-Pilot“ von Salesforce, der die strukturierten Daten von Salesforce mit den Konversationsdaten von Slack verbinden wird. Darüber hinaus arbeiten wir an der Fähigkeit, Workflows automatisch mit AI zu generieren und Huddles im Anschluss zusammenfassen zu lassen. Natürlich planen wir noch wesentlich mehr. Seien Sie gespannt, was wir in den nächsten Wochen und Monaten veröffentlichen werden.
In welche Richtung entwickelt sich Slack in Zukunft und welche Rolle spielt Slack am digitalen Arbeitsplatz? Wird es weiterhin hauptsächlich eine Kommunikationsplattform sein oder wird es sich in Richtung Arbeits-/Projektmanagement weiterentwickeln?
Nun, unsere erklärte Mission ist es, das Arbeitsleben der Menschen einfacher, angenehmer und produktiver zu machen. Darauf fokussieren wir uns und versuchen bei allem, was wir tun, von unseren Nutzer:innen her zu denken. Was brauchen sie, wovon wünschen sie sich mehr und was könnte der nächste Schritt sein, um Slack für sie zu verbessern? Dabei ist eine unserer Grundformeln: Don’t make me think. Das heißt, jede neue Funktion, die wir auf den Markt bringen, muss intuitiv funktionieren und darf unsere Nutzer:innen nicht überfordern. Wie schon gesagt, sehen wir uns als Produktivitätsplattform, und wenn wir dabei helfen können, die Menschen kontinuierlich produktiver zu machen, sind wir auf dem richtigen Weg.