Coworking in München – ein Selbstversuch
In Coworking steckt mehr als nur den Schreibtisch zu teilen
Coworking soll Arbeitende aus verschiedenen Hintergründen zusammenbringen und ist deshalb auf Dialog, Austausch und Zusammenarbeit ausgelegt. Wie genau wird dieser Anspruch gelebt und was unterscheidet die verschiedenen Anbieter? Wir haben in fünf verschiedenen Locations in München probegearbeitet.
Coworking-Firmen wie Mindspace, WeWork oder WorkRepublic belegen seit einigen Jahren immer mehr Büroraum in den Top-Lagen deutscher Großstädte. Laut einer Studie des Magazins Deskmag werden bis Ende dieses Jahres weltweit 2,2 Millionen Menschen in etwa 22.000 Coworking-Locations arbeiten, Tendenz steigend. Während in den Großstädten das Wachstum der Flächen langsam abebbt, kommen nun auch in kleineren Städten immer mehr Coworking-Spaces hinzu. Laut Studie hat die starke Nachfrage fast jeden dritten Anbieter dazu animiert, seine Preise zu erhöhen. Da die Immobilienpreise in den Städten weiter im Steigen begriffen sind, ist trotz der immer schärferen Konkurrenz zwischen den Anbietern kaum mit einem Preisverfall zu rechnen.
Coworking-Anbieter wollen ein jüngeres Publikum digitaler Nomaden und (meist digitaler) Start-ups ansprechen, das anders arbeiten will oder muss als es bisher üblich war. Doch was bieten Coworking-Firmen an, was nicht bereits von den alteingesessenen Büroservice-Anbietern wie dem Marktführer Regus angeboten wird? Zumindest was Raumkonzepte, Leistungsspektrum oder Preismodelle betrifft, nicht viel. Auch Regus geht mit der Zeit und bietet fast alles an, was die Newcomer im Programm haben. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Anbietern, ob alt oder neu, liegen eher im Zuschnitt der Leistungen und Preismodelle sowie an ihrem Charakter bzw. dem Image, das sie für sich reklamieren möchten (Einzelportraits am Ende des Artikels).
Mehrere Firmen unter einem Dach? Das ist eine Community!
Der größte Unterschied besteht wohl darin, wie sehr der Community-Gedanke bei den einzelnen Anbietern im Vordergrund steht und was sie in ihrer Rolle als „Gastgeber“ aktiv tun, um Unternehmen und ihre Mitarbeiter zusammenzubringen. Denn einer der großen Vorteile, wenn Menschen aus unterschiedlichen Branchen unter demselben Dach zusammenkommen, besteht darin, dass sie die Chance haben, neue Leute kennenzulernen, sich ohne eingefahrene Argumente auszutauschen und möglicherweise bedeutende Kontakte zu knüpfen.
In diesem Sinne bieten Newcomer wie WeWork oder Mindspace Workshops und Diskussionsrunden mit Ansprechpartnern an, die sie selbst eingeladen haben oder die Teil der Bürogemeinschaft sind. Ganz ohne direkten Arbeitsbezug organisieren sie außerdem regelmäßig ein gemeinsames Frühstück, ein Mittagessen oder eine Happy Hour, oder bestellen eine/n Masseur/in oder eine/n Friseur/in, oder organisieren einen gemeinsamen Abend auf dem Oktoberfest.
Für andere wie Design Offices sind Veranstaltungen Teil ihrer DNA – sie bieten ihre Räumlichkeiten für Veranstaltungen Dritter an und führen eigene durch, die die gemeinsamen Interessen ihrer Kunden treffen oder sie miteinander vernetzen sollen. Bei anderen wieder wird der Community-Gedanke, abgesehen von Kennenlern-Veranstaltungen wie einen gemeinsamen Grill-Abend, weniger aktiv verfolgt. Sie alle aber schaffen durch ihre offenen Coworking-Bereiche die Voraussetzungen, dass ihre Kunden sich gegenseitig kennenlernen und austauschen können.
Amerikanisch-chillig oder gediegen deutsch? Geschmackssache!
Was das Image betrifft, ist die Bandbreite ebenso groß. Firmen wie WeWork oder Mindspace geben sich gerne amerikanisch-locker und digital, man wird als Kunde oder Interessent von Anfang an geduzt und hat häufig mit Office Managern zu tun, die aus dem Heimatland des jeweiligen Anbieters kommen. Deutsche Anbieter wie Design Offices, WorkRepublic oder Satellite Office kommen etwas konservativer und gediegener rüber, auch wenn sie weder die Modernität in ihrem Charakter noch den digitalen Schick bei der Einrichtung ihrer Räumlichkeiten vermissen lassen.
Vielleicht liegt es doch daran, dass Ordnung als eine deutsche Tugend gilt, die Arbeitende mehr im Blut haben als man selbst denkt. Denn es ist so, dass US-Anbieter wie WeWork oder die israelische Mindspace das Thema etwas lässiger angehen als deutsche Unternehmen. In den USA beispielsweise wird auch Coworking in Restaurants und Cafés praktiziert, hierzulande kommt man auf eine solche Ideen eher weniger. Vielleicht hängt das auch damit zusammen, dass die Gründerkultur mit ihrem superlässigen Ursprung im Silicon Valley weiter ist oder sich anders entwickelt hat.
Coworking und Konzentration – ein Widerspruch?
Augenfällig ist jedoch, dass deutsche Anbieter auch bei ihren Coworking-Arbeitsplätzen, wo über längere Zeit konzentriert gearbeitet werden muss, viel Wert auf eine ruhige Lage und auf solides Büromobiliar legen. Bei Anbietern wie Design Offices können sich Kunden ohne festes Büro in eigens dafür vorgesehenen Räumen verziehen, wenn sie konzentriert arbeiten möchten. Die Coworking-Räume der Newcomer aus dem Ausland sind eher auf Kommunikation ausgelegt und häufig verzichten sie dort auf Bürostühle, die der modernen Optik dieser Räume abträglich wären. Büroeinrichtung mit Schreibtisch und Stuhl ist eher in den abgeschlossenen Räumen zu finden, in denen kleinere Firmen oder die Teams deutscher Niederlassungen ausländischer Unternehmen belegen.
Deutsche Anbieter legen Wert auf solides Büromobiliar, Newcomer betonen gerne den Networking-Charakter von Coworking.
Entsprechend kommunikativ geht es auch in den Coworking-Räumlichkeiten der Newcomer zu. Zwar wird in den Lounges und an den Theken in Zimmerlautstärke gesprochen, doch wenn man fünf Meter davon entfernt versucht, konzentriert zu arbeiten, kann man das nur bedingt einen ganzen Tag lang durchhalten. Hinzu kommt die Sorte Coworker, die sich auch für längere Telefonate partout nicht in die Telefonkabinen verziehen wollen oder auch in der Telefonzelle so laut sind, dass im Coworking-Raum jedes Wort sehr gut verständlich zu hören ist. Oder die Zeitgenossen, die ihr Pausenbrot gerne aus einer raschelnden Tüte zu sich nehmen, während sie jemandem gegenüber sitzen, der mühsam versucht, sich zu konzentrieren.
Fazit: Die Geschmäcker und Bedürfnisse sind ebenso unterschiedlich wie das Angebot der Firmen, bei welchen wir zu Gast waren. Im Endeffekt ist es egal, was man unter dem Begriff Coworking verstehen will – in einer Stadt wie München (oder Hamburg, oder Berlin, oder …) ist für jeden etwas dabei.
Klicken Sie auf die Namen der Unternehmen für mehr Informationen über die einzelnen Anbieter und Locations, die wir ausprobiert haben.
Mindspace
Es hat schon was, direkt am Viktualienmarkt mitten in München zu arbeiten. Der etwa 70 Quadratmeter große Coworking-Raum von Mindspace im zweiten Stock des Gebäudes im Rosental hat eine breite Fensterfront mit Blick auf den Markt. Von außen dringt angenehm leise die Geräuschkulisse des Marktgeschehens, hin und wieder ist aus der Entfernung eine bayrische Blaskapelle zu hören. Wer hier arbeitet kommt selten in die Verlegenheit sich zu fragen, was er mittags essen könnte oder wo er nach der Arbeit auf einen Drink gehen könnte, von den Shopping-Möglichkeiten drumherum ganz zu schweigen.
Der Coworking-Raum selbst ist so eingerichtet, wie es ein Digital Native um die dreißig von einem modernen Arbeits- und Kommunikationsraum erwarten würde. Nackte Betondecke, darunter Lüftungsrohre aus Edelstahl, am einen Ende des länglichen Raums die offene Teeküche mit hochwertigem Kaffeeautomat und einer langen Theke davor. Die Wand am anderen Ende wird komplett von einem deckenhohen Bücherregal gedeckt. Davor laden zwei lange Tische mit jeweils zwölf bequemen Bistrostühlen Coworker zum Arbeiten ein.
Der Raum zwischen Arbeitstischen und Theke ist teils mit Sofas und Sesseln, teils mit Bistrotischen und -stühlen schick eingerichtet. Entlang der Wand gegenüber der Fensterfront sind Telefonkabinen mit Sitzgelegenheit und kleinem Tisch platziert, in denen man telefonieren oder an Videokonferenzen teilnehmen kann, ohne die anderen Coworker zu stören. Die übrige Fläche der insgesamt zwei Etagen des Gebäudes im Rosental 8 am Viktualienmarkt belegen Büros in verschiedenen Größen, die von Firmen angemietet werden, sowie einige Konferenzräume.
Mindspace pflegt den Community-Gedanken und sieht es als seine Aufgabe, Coworker aus verschiedenen Unternehmen zusammenzubringen. Die Community Manager organisieren regelmäßig Veranstaltungen unterschiedlicher Ausrichtung, von der Happy Hour und den Lunch- oder Breakfast-Buffets über Workshops und Vorträgen bis hin zu Networking-Sessions und Meet-ups.
Profil: Startup-mäßig lässig/modern, viele Networking-Aktivitäten
Standorte: In sechs europäischen Länder sowie in den USA und Israel aktiv, in Deutschland Büros in Berlin, Frankfurt, Hamburg und München
Preise für den Standort im Rosental 7 am Münchner Viktualienmarkt: Mitgliedschaft ab 450 Euro/Monat (Open Space), Büros für zwei bis drei Personen ab 1.420 Euro/Monat.
WorkRepublic
WorkRepublic sitzt im selben Gebäude am Münchner Viktualienmarkt direkt über Mindspace, doch der Kontrast könnte kaum größer sein. Sofas und Sessel als Synonym für modernes Coworking? Sieht WorkRepublic etwas anders. Der Anbieter setzt bewusst auf eine gediegene Atmosphäre. Der Fokus liegt auf der längerfristigen Vermietung von Büroräumen an Firmen, doch es gibt auch einen offenen Arbeitsbereich. Dieser umfasst etwa 20 Arbeitsplätze, die allerdings teilweise fest von Architekturbüros bis Anwaltskanzleien angemietet werden. Tageweise wird hier selten gebucht, es ist aber möglich.
Im Open-Space setzt man auf eine eher minimalistische Arbeitsumgebung, die nicht viel Ablenkung zulässt: Klare Linien in weiß und (hell-)blau, Bürotische in Blöcken nebeneinander und gegenüber, ergonomische Bürostühle, keine Spielereien an den Wänden oder beim Mobiliar. Etwas Unruhe kommt zur Mittagszeit auf, wenn Arbeitende aus dem Open Space und den angrenzenden Büroräumen die Küche nutzen, die lediglich durch die Telefonboxen von den Schreibtischen getrennt wird.
Rückzugsmöglichkeiten für die Nutzer der offenen Umgebung gibt es wenig, Areale für Networking in der Gruppe oder phasenweise Teamarbeit sind ebenfalls rar gesät. Die Küche, die zwar alles bietet, was man in einer Mittagspause so braucht, wird nicht länger als für die tägliche Auszeit genutzt.
Die beiden Telefonboxen im Openspace könnten noch etwas schalldichter sein, zumindest bekommt man vieles mit, wenn man am Platz direkt daneben sitzt. Für die Menge an Schreibtischen sind zwei Boxen wenig, zumal sie öfter mal für mehr als eine halbe Stunde belegt sind, auch von Kunden angemieteter Büroräume. Wer einen Platz hat, hat aber auch Komfort. In der Box ist ein Stehpult angebracht, statt zu sitzen lehnt man sich an eine Art Hocker an der Rückwand. Stecker, Lüftung, Ablageflächen, alles da.
WorkRepublic setzt weniger auf den Community-Gedanken im Haus, was man an dem nicht sehr ausgeprägten Lounge- und Gemeinschaftsbereich erkennt. Der Anbieter lässt dafür seine Kunden von den zahlreichen Partnerschaften profitieren. Diese reichen von lokalen Fitness- und Wellness-Clubs bis hin zu speziellen Angeboten und Sonderangeboten für Produkte und Dienstleistungen mit großen Unternehmen wie DriveNow, Xing und MailButler.
Profil: Gediegen-sachlich, modern
Standorte: Mehr als 280 Standorte rund um die Welt, in Deutschland präsent in Berlin, Frankfurt, Düsseldorf, Mannheim, Hamburg, München, Stuttgart und Wien
Preise für den Standort am Viktualienmarkt 8 in München: Coworking ab 29 Euro/Tag, Virtual Office 149 Euro/Monat, fester Schreibtisch 399 Euro/Monat, privates Büro ab 1198 Euro/Monat.
Design Offices
Auf den ersten Blick machen die Büros der Design Offices einen kühl-funktionalen Eindruck. Vielleicht liegt es daran, dass das Unternehmen es kaum nötig hat, sich nach außen hin irgend eine Art von Image überszustülpen. Gegründet von 11 Jahren direkt nach der Finanzkrise, standen die Veränderungen in der Arbeitswelt von vornherein im Mittelpunkt des Firmenkonzepts. Design Offices hat den Anspruch, ein Pionier in Sachen selbstbestimmtes Arbeiten und New Work zu sein und stellt seinen Kunden die Möglichkeiten zur Verfügung, das auszuleben.
Die Räumlichkeiten von Design Offices sind meist in betont modernen Bürokomplexen untergebracht, in unserem Fall war es der vor einigen Jahren entstandene Arnulfpark. Verteilt auf zwei Gebäuden ist die gesamte Bandbreite an Möglichkeiten zur Arbeitsgestaltung zu finden. Coworker ohne festes Büro suchen sich für konzentrierte Arbeit einen Arbeitsplatz in einem Raum aus, in dem meist vier bis acht Kollegen Platz haben. Diese Art Arbeitsräume fallen etwas arg nüchtern und funktional (Schreibtisch, Stuhl, Lampe, Steckdose) aus, zweckmäßig sind sie dennoch.
Zusammengearbeitet oder kommuniziert wird bei Design Offices in einem der schick eingerichteten Café-artigen Coworking-Räumen, in welchen oft eine Hintergrundmusik läuft, damit die Gespräche der Gruppe am Nachbartisch nicht eins zu eins zu hören sind. Wer es etwas intimer mag, kann sich mit seinem Gesprächspartner in ein Zweier-Separee verziehen, die meist am Rand des Coworking-Raumes aufgestellt sind. An wärmeren Tagen stehen auch die Tische und gemütlichen Sitzgruppen im Innenhof oder auf der Dachterrasse zur Verfügung.
Möglichkeiten zur Vernetzung außerhalb der Coworking-Räume gibt es bei Design Offices über die zahlreichen Events, die in den verschiedenen Locations stattfinden. Das Unternehmen bietet in fast allen Locations kleine und größere Konferenz- und Veranstaltungsräume an und führt viele selbst durch. Die meisten haben entweder explizit Vernetzungscharakter oder etwas mit dem Thema Arbeit zu tun.
Profil: Locker, sachlich, modern
Standorte: Insgesamt etwa dreißig Standorte in Berlin, Düsseldorf, Erlangen, Frankfurt, Hamburg, Heidelberg, Karlsruhe, Köln, Leipzig, München, Nürnberg und Stuttgart
Preise für den Standort am Arnulfpark in München: Coworking ab 29 Euro/Tag bzw. Pakete zwischen 290 und 490 Euro/Monat, abgeschlossene Büros je nach Größe auf Anfrage.
WeWork
WeWork ist der internationale Shooting-Star der Coworking-Szene und zählt zu den amerikanisch geprägten lässig-professionellen Anbietern. Im Büro in der Münchner Neuturmstraße 5, keine hundert Meter vom Nationaltheater und der Nobel-Einkaufsmeile an der Maximilianstraße entfernt, wird man von einem Rasta-Man mit hohem Chill-Faktor empfangen. Die Räumlichkeiten gleichen eher einem Wohnzimmer als einem Arbeitsplatz, zumindest im offenen Hot-Desk-Bereich. Die Arbeitsplätze entsprechen keinem klassischen Schreibtisch-Konzept, man kann sich seinen Platz aussuchen, auf der Couch, am Fenster, im Steh- oder Sitzformat. Im Hintergrund läuft leise Musik (was man mögen muss).
Besonders zur Mittagszeit wird es im offenen Bereich unruhig. Dann nämlich belegen nicht nur die „Hot Desker“, sondern auch die zweite Gruppe bei WeWork, Arbeitende aus den Einzel- und Gruppenbüros in den angrenzenden Fluren und auf weiteren Stockwerken, den Küchenbereich mit Tischen und Stühlen, der im gleichen Raum angesiedelt ist wie die flexiblen Arbeitsbereiche. Es nützt nichts, sich kurz in die Telefonboxen zurückzuziehen. Die sind eher klein und nur etwas für kurze Gespräche.
Wer es gerne ruhiger haben will, kann einen Hunderter im Monat drauflegen und für 450 Euro im Monat einen eigenen Schreibtisch in einem der Gruppenbüros mieten, in denen Arbeitende unterschiedlicher Unternehmen sitzen. In der Open-Space-Variante eignet sich WeWork – zumindest in diesem Standort – eher für kleine Teams im ständigen Austausch, die kurze Wege zu den Kollegen brauchen, in einem wuseligen Umfeld arbeiten können und nicht aus gesundheitlichen Gründen ergonomisches Büroinventar benötigen. Die mietbaren Büroräume sind klassischer eingerichtet. Hier absolvieren Internet-Firmen wie Box oder Lyft den traditionellen Arbeitsalltag.
Mit sowohl dem Lounge-Bereich als auch Einzel- und Gruppenarbeitsräume bietet sich WeWork einem breiten Klientel an, das unterschiedliche Arbeitsweisen favorisiert. Trotzdem wird hier viel Wert auf Gemeinschaft gelegt, was sich an Events für alle Nutzer zeigt. Angeboten werden sowohl arbeitsbezogene Workshops als auch Afterwork-Aktivitäten.
Profil: Startup-mäßig lässig/modern, viele Networking-Aktivitäten
Standorte: Mehr als 280 Standorte rund um die Welt, in Deutschland präsent in Berlin, Frankfurt, Hamburg, Köln und München
Preise für den Standort an der Neuturmstraße 5 in München: 350 Euro/Monat für Hot Desk, 450 Euro für einen eigenen Schreibtisch, 700 Euro für ein eigenes Büro.
Satellite Office
Das Markenzeichen von Satellite Office ist die besondere Auswahl der Immobilien, in welchen die Büros untergebracht. Der Anbieter mietet sich gerne in altehrwürdige und häufig denkmalgeschützte Gebäude ein, das Konzept heißt „New Heritage“. In unserem Fall war es die Alte Hopfenpost, die einst das Bayerische Verkehrsministerium beherbergte. Der Eingangsbereich des Büros ist dennoch sehr modern und gleicht der Empfangshalle eines großen Unternehmens. Von Büros ist erst einmal nichts zu sehen, die liegen in den hinteren Gängen.
Satellite Offices legt Wert auf Konzentration, Produktivität und All-inclusive Service in Sachen Büroumgebung (Catering etc.). Das Interieur ist modern, klar und lässt keine Wünsche für die Büroarbeit offen. Die Glaswände zu den Fluren erlauben Einblicke ins Innere der Zwei- oder Mehrpersonenbüros, manche Türen stehen offen, weil es auf den Fluren ebenfalls still ist. Zu Gesprächen treffen sich Teams gerne in einem offenen Bereich an Bartischen oder Sesselgruppen in den Gängen, die nicht direkt an die Büros grenzen – und falls doch, dominiert hier leise Zimmerlautstärke.
Außer den Büros für typischerweise zwei bis vier Personen verfügt der Komplex über einige Tagesbüros, in welchen vertrauliche Gespräche stattfinden können, über Konferenzräume für bis zu 20 Personen sowie etwa einem Kaminzimmer, in dem man in gediegener Atmosphäre beispielsweise einen Vertrag aushandeln und anschließend begießen kann.Um die Satellite-Office-Philosophie, so wie sich die Gründerin Anita Gödiker das vorstellt (mehr dazu im Interview mit Business User), zu unterstreichen, hat der Anbieter im April 2019 eine neue Bürokonzeptlinie gelauncht. „pureSilent“ ist im Design noch minimalistischer und das „Augenmerk liegt auf dem Ohr“, wie es heißt. Statt Open Spaces gibt es dort geschützte kleinere Rückzugsbereiche, die zum Teil schallgeschützt für Diskretion und Produktivität sorgen sollen, zudem klimatisierte Kuben für Gespräche unter vier Augen zum „Deep Working“ gibt es Arbeitsplätze in abgeschirmten Bereichen.
Die Akustik spielt bei Satellite Offices eine zentrale Rolle, der Austausch in der Community kommt dabei aber nicht zu kurz – ein regelmäßig veranstaltetes gemeinsames Frühstück etwa oder saisonale Veranstaltungen zu Weihnachten oder dem Oktoberfest. Zeit für Networking bieten darüber Events mit externen Partnern wie Panda, einer Initiative für Führungsfrauen. In München ist für Veranstaltungen die Cafeteria vorgesehen, die ihrerseits eher zweckdienlich gestaltet ist. Wer arbeiten möchte, wird dadurch und auch durch die Mittagspausen der Mitglieder nicht gestört, da der Bereich weit genug von den Büros weg liegt.
Profil: Gediegen, exklusiv, modern
Standorte: Insgesamt neun Standorte in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, München und Zürich
Preise: Mitgliedschaft ab 119 Euro im Monat; verschiedene Pakete, von der einfachen Geschäftsadresse bis zum festen Büro; Konferenzräume nach Bedarf.