Teams – Microsoft bringt kostenlose Version seiner Collaboration-Software
Mit Teams bietet Microsoft ein Werkzeug, mit dem sich Mitarbeiter über Chats, Audio- oder Video-Telefonate austauschen oder gemeinsam an Dokumenten arbeiten können. Als besondere Stärke sieht der Hersteller die Integrationsfähigkeit von Teams mit den Anwendungen andere Hersteller.
Microsoft stellt nun zum ersten Mal eine kostenlose Version der Collaboration-Lösung Teams vor. Der Anbieter hatte den Skype-Nachfolger Ende 2016 vorgestellt. Laut Microsoft werde Teams inzwischen von rund 200.000 Organisationen eingesetzt. Allerdings war zuvor ein bestehendes Abonnement von Office 365 nötig, um das Chat-Tool einsetzen zu können. Eine Tatsache, die die Teams-Alternative Slack vor allem bei kleineren Unternehmen oder Freiberuflern beliebt machte, die selbst nicht über ein Office-Abonnement verfügen.
Eine Integration von Teams mit Office-Anwendungen ist nur mit der Premium-Version möglich
Die kostenlose Version von Teams kann in Organisationen mit bis zu 300 Personen genutzt werden. Diese können sich darüber unbegrenzt Nachrichten schreiben und diese auch durchsuchen. Audio- und Video-Telefonate sind ebenfalls möglich. Diese Telefonate können auch mit mehreren Teilnehmern geführt werden. Um die Kommunikation mit externen Teilnehmern zu ermöglichen, können Nutzer auch Gäste einladen, die selbst keinen Account haben. Die Storage-Kapazität für Dateien begrenzt Microsoft auf 10 GB, jedem Teilnehmer stehen maximal 2 GB Speicher zur Verfügung.
Eine unbegrenzte Integration von Apps wie etwa Trello, Evernote sowie vielen Adobe-Anwendungen ist ebenfalls möglich. Microsoft bietet aktuell einen Katalog von über 140 Apps. Natürlich versucht Microsoft auch Anwender dazu zu bewegen, die kostenpflichtige Premium-Version zu abonnieren. Daher ist eine der wichtigsten Teams-Features, nämlich die Möglichkeit, Teams mit den Desktop-Apps wie Word oder Excel zu integrieren, nur mit der Premium-Version verfügbar. In der freien Version können jedoch die Web-Versionen aus Office Online eingebunden werden. Nachdem Microsoft auch hier Funktionalitäten, Oberfläche und auch die Performance der Echtzeit-Kollaboration in Dokumenten immer weiter optimiert, bekommen Anwender auch in mit der Gratis-Version ein brauchbares Tool.
Des weiteren sind Funktionen wie die Aufzeichnung von Besprechungen, Mehr-Faktoren-Authentifizierung oder Administrations-Werkzuge, mit der sich Nutzer oder Anwendungen verwalten lassen, in der Gratis-Version nicht verfügbar. Auch die Transkription von Besprechungen oder ein Time-Coding bei Aufzeichnungen sind nicht enthalten.
Microsofts neue Gratis-Version von Teams ist ab sofort in 40 verschiedenen Sprachen verfügbar. Anwender, die die Beschränkung von 300 Nutzern überschreiten, können auf die kostenpflichtige Version upgraden. Die ist zusammen mit den Microsoft Office 365 Essentials ab 5 Dollar pro Nutzer und Monat verfügbar.
Für Slack wächst damit ein gewichtiger Konkurrent heran. Die kostenlose Version von Slack unterstützt lediglich 10.000 durchsuchbare Nachrichten und beschränkt die Zahl der integrierbaren Anwendungen von Drittanbietern auf 10. Es sind keine Gast-Accounts möglich, Video-Telefonate können lediglich zwischen einzelnen Teilnehmern geführt werden. Auch bietet die Teams-Alternative nur 5 GB Datenspeicher.
Neuerungen auch bei Office 365
In dem Blogbeitrag kündigt Microsoft darüber hinaus weitere Funktionen für Microsoft 365 an. So kann ein Unternehmen so genannte „Events“ starten, bei dem mehrere Sprecher über hochauflösende Video-Konferenzen diskutieren und die Konferenz live oder zeitversetzt im Unternehmen streamen können.
Mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz identifiziert die Lösung einzelne Sprecher. Ein Nutzer kann so die Inhalte einzelner Personen aufrufen. Daneben wandelt die KI die gesprochene Sprache in Text um, erstellt Zeitmarken und macht auf diese Weise Inhalte, die bei einem Video-Meeting besprochen wurden, im Nachhinein durchsuchbar.
Microsoft macht ab sofort auch die App Whiteboard als Preview verfügbar. Damit können Teams von verschiedenen Geräten aus über ihren Bildschirm Eingaben auf einer virtuellen Flipchart machen. Anwender können freie Formen zeichnen, die Tastatur verwenden oder auch Bilder aus dem Web einbauen. Die App ist ab sofort für Windows 10 verfügbar. Eine Version für iOS soll demnächst folgen, ebenso wie eine Vorschau auf das Web-Tool.