Mission Impossible – Digitalisierung überfordert 9 von 10 IT-Abteilungen

Vor allem in Zeiten der digitalen Transformation ist eine belastbare IT-Infrastruktur unverzichtbar, doch die will auch gehegt und gepflegt sein. Für neue Projekte, die das Unternehmen für ein neues Zeitalter rüsten sollen, bleibt in den meisten Fällen kaum Zeit.

Es sind zwei Welten, die in IT-Abteilungen heute aufeinander prallen und die in den meisten Fällen unversöhnlich gegenüber stehen. Im Zuge der digitalen Transformation werden an die IT-Abteilungen viele neue und vor allem zunehmend strategische Fragestellungen herangetragen. So muss sich die IT immer mehr auf die Bedürfnisse des Business einstellen, oder diese sogar definieren.

Viele IT-Abteilungen sind mit der Umsetzung neuer Unternehmensstrategien beauftragt, kämpfen jedoch mit der Pflege der Infrastruktur. (Bild: Insight Enterprises)
Viele IT-Abteilungen sind mit der Umsetzung neuer Unternehmensstrategien beauftragt, kämpfen jedoch mit der Pflege der Infrastruktur. (Bild: Insight Enterprises)

Doch wie eine Studie des US-IT-Services-Anbieter Insight Enterprises zeigt, melden 87 Prozent der IT-Entscheider, dass sie Probleme haben, diesem neuen Anspruch gerecht zu werden. Denn schließlich gilt es nach wie vor auch darum, auch die bestehenden Kernsysteme effektiv zu betreiben. Das kostet Geld UND Zeit.

Dabei investieren Unternehmen sehr wohl in unterschiedliche IT-Bereiche. Das zeigen nicht nur die Zahlen der Insight Enterprises Studie, sondern auch die von Gartner: 6,5 Prozent Wachstum bei den allgemeinen IT-Ausgaben prognostizierten die Marktforscher im April dieses Jahres. Insight sieht mit durchschnittlich 19 Prozent bei großen Unternehmen sogar ein noch deutlicheres Investitionsplus.

Investitionen in die IT reichen nicht aus

Doch wie die Autoren der Studie berichten, scheinen diese Mehrausgaben nicht auszureichen, um die IT-Abteilungen von administrativen Aufgaben für die Aufrechterhaltung der Infrastruktur zu entlasten, so dass diese auch komplexe IT-Herausforderungen und neue Geschäftsfelder umsetzen setzen können. Gleichzeitig sind diejenigen Unternehmen, die am meisten investieren wollen, auch häufig diejenigen, bei denen dieser Schritt am notwendigsten ist. Hohe Investitionen sind also nicht automatisch mit einer besseren oder gar guten IT-Infrastruktur gleichzusetzen, warnen die Autoren.

Laut Insight-Studie sehen 59 Prozent der IT-Abteilungen Updates bestehender Software und Hardware derzeit als größte Herausforderungen. Zudem erschweren weitere Probleme, wie etwa der leergefegte Markt für IT-Experten, die Arbeit und Planung der IT-Abteilungen.

„Unternehmen sind sich der entscheidenden Rolle bewusst geworden, die die Technologie heute in der Gesamtstrategie des Unternehmens spielt. Diese reicht von der Bereitstellung einer produktiveren und vernetzten Belegschaft bis hin zur Erhöhung des Marktanteils und der Kundenbindung“, erklärt Steve Dodenhoff, President von Insight North America. „Der aktuelle Insight Intelligent Technology Index zeigt aber, dass konkurrierende Anforderungen an die IT die Planungs- und Innovationsfähigkeit der IT hemmen.“

„Konkurrierende Anforderungen an die IT hemmen die Planungs- und Innovationsfähigkeit der IT.“

Laut Untersuchung erklärten 51 Prozent der befragten 400 IT-Entscheider in Unternehmen mit mehr als 1000 Mitarbeitern, dass Anforderungen teilweise miteinander konkurrieren und nicht ausreichend Ressourcen für eine effektive Verwaltung der Infrastruktur bereit stehen. Des Weiteren stehen die IT-Abteilungen vor Aufgaben wie Projekten, die bereits allokierte Ressourcen durcheinander würfeln oder hastig gefällte Entscheidungen, die schnell umgesetzt werden sollen.

Können es externe Partner richten?

Als Lösungsansatz präsentiert Insight Enterprises den Rückgriff auf externe Partner und Managed Services. So hätten laut Studie 2017 mit 99 Prozent aller großen Unternehmen in Cloud-Services investiert, über alle Unternehmensgrößen hinweg betrachtet sind es 82 Prozent der Organisationen. Nahezu alle berichten laut Studie, dass sich diese Investitionen für die eigene Organisation ausbezahlt hätten.

Eines scheint nicht zuletzt auch die aktuelle Studie von Insight klar zu machen: Die IT-Abteilung kann die digitale Transformation alleine nicht meistern. Und auch wenn in den meisten Unternehmen heute die digitale Transformation in der Vorstands- oder Geschäftsführer-Ebene verortet ist, man wird bei diesem Thema um die IT-Abteilung nicht herum kommen.

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