Bei der digitalen Transformation das Mitarbeiterempfinden mitberücksichtigen!

Führungskräfte legen gerne den Fokus auf eine Technologie, die ihr Unternehmen wettbewerbsfähig macht. Doch bei der digitalen Transformation geht es nicht allein um die die Digitalisierung von Prozessen. Es gilt, Prozesse, Technologien und Mitarbeitende verknüpft zu betrachten.

Während Mitarbeitende der GenZ und Alpha im digitalen Umfeld aufgewachsen sind und für sie die Idee eines einzigen Haustelefons für eine komplette Familie schwer vorstellbar ist, sind Mitarbeitende älterer Generationen mit altbewährten Prozessen meist zufrieden und lehnen häufig neue Technologien bewusst oder unbewusst ab. Die Gründe dafür sind allgegenwärtig: Ängste, von der Technologie ersetzt zu werden und die allgemeine Unsicherheit bei der Nutzung. 

Allgemeine Befürchtungen mit Blick auf neue Technologie

Dies belegt auch die PwC-Studie Hopes and Fears 2022. Demnach setzen deutsche Unternehmen in Technologie bisher noch unterdurchschnittlich häufig ein, um die Fachkräftelücke zu schließen (18 Prozent gegenüber 26 Prozent weltweit). 29 Prozent der Befragten befürchten zu wenig Gelegenheit zu bekommen, von technisch versierteren Mitarbeitenden zu lernen. Dass ihr Arbeitgeber ihnen dringend benötigte Kenntnisse nicht vermittle, fürchten 32 Prozent. Und 20 Prozent der Befragten befürchten, in den kommenden drei Jahren durch Technologie ersetzt zu werden. 

Um wettbewerbsfähig zu bleiben, ist ein Perspektivenwechsel entscheidend.

Laut einer IDC-Studie vom vergangenen Jahr bringen die Veränderungen am Arbeitsmarkt, und überwiegend der akute Fachkräftemangel, Unternehmen zunehmend in Bedrängnis, bei der Mitarbeiterbindung und Talentgewinnung aktiv zu werden. Laut Aussagen der Befragten setzen die Unternehmen daher auf Weiterbildungen und Schulungen, Zufriedenheitsanalysen (je 78 Prozent) sowie Recruitment- und Talent-Management-Plattformen (74 Prozent) und stellen somit die Mitarbeitenden und deren Zufriedenheit mehr und mehr in den Fokus. 

Einerseits passiert zu wenig in Sachen Weiterbildung, andererseits rückt diese, ebenso wie die Zufriedenheit der Mitarbeiter, immer mehr in den Vordergrund. Ein Perspektivenwechsel ist entscheidend, um der Wettbewerbsfähigkeit im Markt wirklich näher zu kommen – die Einbindung der Mitarbeitenden bei der Workplace Transformation und der digitalen Transformation ist dabei essenziell.

Kommunikation und Mitbestimmung entscheidend für den Einzelnen

Um Mitarbeitende für die Digitale Transformation im Unternehmen zu gewinnen, lohnt sich ein Blick auf die folgenden drei Maßnahmen zur besseren Einbindung von Mitarbeitenden:
→ Selbst- bzw. Mitbestimmung,
→ klare vollständige Kommunikation mit und durch die Führungsebene und
→ das Setzen klarer Ziele zur Mitverfolgung. 

Bei der Selbst- und Mitbestimmung geht es darum, die Bedürfnisse der Mitarbeitenden bei ihrer alltäglichen Arbeit zu berücksichtigen, altbewährte Prozesse zu analysieren und Lücken im System zu finden, die es zu schließen gilt. In diesem Zusammenhang lohnt es sich, Digital Natives und Digital Immigrants (Mitarbeitende, die den Gebrauch von Computern in einer Phase des Erwachsenenalters erlernt haben) für einen Austausch an einen Tisch zu bringen. Es gilt Pilotprojekte ins Leben zu rufen, die im Nachgang gemeinsam analysiert und gegebenenfalls angepasst werden, um eine offene Fehlerkultur zu fördern und Lösungen für die identifizierten Probleme zu finden. 

Unter klarer Kommunikation mit und durch die Führungsebene versteht sich einerseits die Informationsbereitstellung und Sensibilisierung der Mitarbeitenden in Bezug auf den Nutzen einer neuen Technologie und neuer Prozesse, andererseits muss offen kommuniziert werden, welche Auswirkungen Neues auf die Zusammenarbeit haben kann. Aufgaben- und Verantwortungsbereiche können sich aufgrund des Einsatzes neuer Technologien verändern und damit Einfluss auf bestehende Beziehungsstrukturen und Hierarchien nehmen, mit denen sich der ein oder andere Mitarbeitende erst anfreunden muss.

Das Setzen klarer Ziele zur Mitverfolgung ermöglicht eine Bewertung darüber, ob das Unternehmen ein bestimmtes Ziel erreicht hat. Je umfangreicher und intensiver die Transformation, desto wichtiger ist es, dass Beteiligte transparente und nachvollziehbare Ziele vermittelt bekommen. Es erlaubt Mitarbeitenden, sich auf anstehende Änderungen einzustellen. 

Fazit

Es sollte nicht ausschließlich darum gehen, schnell mit der Transformation voranzukommen, sondern vor allem, ein nachhaltiges Ergebnis zu schaffen. Führungskräfte müssen sich dabei auch mit der menschlichen Komponente ihres Unternehmens befassen und unter anderem anstehende Veränderungen verständlich machen, damit die Mitarbeitenden begreifen, was sie erwartet. Hilft das alles nicht, lassen sich viele Mitarbeitende mit bestimmten Maßnahmen meist doch dazu umstimmen, die Veränderung mitzugestalten und sich mit der neuen Situation vertraut zu machen.


Über die Autorin

Über die Autorin

Laura Martín ist Customer Success Director bei Conga, einem internationalen Spezialisten für die digitale Transformation von Geschäftsprozessen.

 

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