oneclick streamt den digitalen Arbeitsplatz aus der Cloud
Kann ein voll ausgestatteter digitaler Arbeitsplatz so über den Browser verfügbar sein, dass man „ganz normal“ damit arbeiten kann? Das geht sogar sehr gut, beweist ein erfolgreiches bayrisches Startup mit seiner oneclick cloud.
Von überall aus und mit einem Gerät der eigenen Wahl arbeiten zu können, dabei uneingeschränkten Zugang zu allen Firmenanwendungen und Daten zu haben und am besten ohne eine lästige VPN-Verbindung, die hin und wieder mal wegbricht – für Business-User ein Traum, für die IT eher ein Albtraum. „Aufwändig, teuer und sicherheitstechnisch nicht gerade trivial“, lautet die Standardantwort. Doch langsam aber sicher ändert sich diese Haltung.
Dass die Vision vom überall verfügbaren Arbeitsplatz schwierig umzusetzen ist, heißt noch lange nicht, dass sie kein lohnenswertes Ziel ist oder dass niemand daran arbeitet. Im Gegenteil: Die Vision wird von den Anwendern ebenso geteilt wie von der IT und den Herstellern. Außerdem arbeitet derzeit die gesamte IT-Industrie fieberhaft an deren Verwirklichung, egal ob es Schwergewichte sind wie Microsoft, Dell oder Citrix oder kleinere Anbieter wie die oneclick AG aus dem bayrischen Prien am Chiemsee.
Streaming bringt Performance
„Unified Workspace“ nennen die Marktforscher von Gartner dieses Ziel und die 2014 gestartete oneclick AG hat es immerhin geschafft, zum zweiten Jahr in Folge in deren Bericht über den Hype Cycle for Unified Workspaces erwähnt zu werden, als beispielhafter Anbieter für Unified Workspaces und sogenannte Workspace-Aggregatoren. Der jährliche Bericht stellt dar, wie sich die Nutzung von Computern aus Sicht der Anwender verändert und welche Phasen der öffentlichen Aufmerksamkeit neue Technologien durchlaufen.
oneclick hat eine Reihe eigener Technologien entwickelt, um das Unified Workspace bereitzustellen. Nutzer können über ihren Browser eine komplette Arbeitsumgebung inklusive Betriebssystem aufrufen, also einen kompletten virtuellen PC. Das besondere daran ist die Übertragungsmethode. Der Workplace wird gestreamt und die Reaktionszeiten sind deshalb sehr kurz, was auch von oneclick-Anwendern allgemein bestätigt wird. Als Nutzer vergisst man schnell, dass die Arbeitsumgebung irgendwo in der Cloud installiert ist und hat eher den Eindruck, die Anwendungen laufen auf dem eigenen Gerät. Über den gestreamten Workspace lassen sich sowohl Anwendungen aufrufen, die auf den Servern des Unternehmens laufen, als auch Web-Anwendungen von Drittanbietern wie Office 365, sofern das Unternehmen diese nutzt.
Der Zugriff ist von jedem beliebigen Endgerät und von jedem Standort aus möglich, wobei „beliebig“ wörtlich zu verstehen ist. Abgelaufene Browser-Versionen wie zum Beispiel der Internet Explorer 6 können ebenso genutzt werden wie der Browser im Riesendisplay einer Tesla-Limousine. Eine besonders abgesicherte VPN-Leitung (Virtual Private Network) zum Firmennetz ist aus Sicht des Nutzers nicht nötig, für einen sicheren Zugang sorgt die Browser-in-Browser-Technologie von oneclick. Lediglich die Verbindung zwischen der oneclick-Infrastruktur und den Firmenanwendungen muss per VPN abgesichert werden.
Lokale Ressourcen inklusive
Für weiteren Benutzerkomfort sorgen Features wie die Einbindung lokaler Ressourcen, z.B. der USB-Anschluss am Rechner des Nutzers oder der Netzwerkdrucker in seinem Homeoffice. Der Multi-Monitor-Support macht es möglich, einzelne Anwendungen aus dem virtuellen Workplace in einem externen Monitor laufen zu lassen, der beispielsweise am Notebook des Nutzers angeschlossen ist. Über das sogenannte Hybrid Drive können Laufwerke im Netzwerk des Unternehmens sowie Cloud-Speicher wie OneDrive eingebunden werden. Web-Anwendungen wie Office 365 oder die G Suite von Google lassen sich lokal auf dem Rechner des Nutzers ausführen, inklusive Autostart.
Auch Admins haben mit der Einrichtung und Verwaltung von oneclick ein relativ leichtes Spiel. Laut Hersteller ist hierfür kein besonders qualifizierter Dienstleister nötig. Mit der neuen, im April dieses Jahres vorgestellten Version, ist der Administrationsbereich etwas umfangreicher, aber komfortabler geworden. Benutzerdefinierte Zugriffsrichtlinien lassen sich jetzt einfacher hinzufügen und Gruppen sind flexibler anzulegen als bisher. Das hilft besonders großen Unternehmen, die viele Anwendungen betreiben und sehr unterschiedliche Benutzerrollen zu verwalten haben.
Für mehr Benutzerkomfort und bessere Sicherheit sorgt das neue Single Sign-On (SSO), über dem sich Nutzer nur einmal in das System einloggen müssen statt jedesmal neu für jede Anwendung. Das SSO integriert nun auch externe Provider wie etwa Microsoft Azure Active Directory und andere Tools von Drittanbietern. Auf diese Weise können sich Anwender mit ihrem vorhandenen Passwort (beispielsweise dem für Office 365) bei oneclick anmelden und erhalten Zugriff auf alle hinterlegten Anwendungen.
Je nach Zuschnitt kostet der oneclick Workspace zwischen 4,25 und 12,50 Euro im Monat, hinzu kommt eine Lizenzgebühr von jeweils 2,- Euro für eine App, die frei verwendbar ist für die Anbindung von Ressourcen aus dem Unternehmensnetzwerk bzw. aus der Cloud, oder für Website Access Protection.