Wie es Ihnen gelingen kann, neue Führungskräfte zu gewinnen
Die Wechselbereitschaft in den Unternehmen nimmt zu. Neben Spezialisten sind vor allem Führungskräfte gefragt, die unternehmerisch denken können. Unser Gastautor, der Headhunter Dominik Roth, hat einige Tipps für Sie parat.
In fast allen Branchen lässt sich der Fachkräftemangel nicht mehr leugnen. Eine schlechte Ausgangslage für die Unternehmen – doch eine günstige Situation für Angestellte, die über den Wechsel ihres Arbeitgebers nachdenken. Die Bereitschaft für Veränderungen ist also vorhanden. Damit bietet sich vielen Firmen jetzt die Chance, doch noch an Führungskräfte zu gelangen.
Mehr Gehalt ist ein Argument, das momentan nicht wirklich überzeugt.
Damit das Werben erfolgreich ist, müssen aber bestimmte Voraussetzungen geschaffen werden. Schon lange genügt es nicht mehr, leitende Angestellte mit einem üppigen Gehalt zu ködern. Hier einige Empfehlungen aus meiner Erfahrung als Headhunter, die Ihnen bei Ihrer Suche nach Führungskräften helfen könnten.
Nicht immer geht es nur ums Geld
Einige Unternehmen machen es sich beim Recruiting von Fachkräften besonders einfach: Sie bieten den Kandidaten einen Anstieg im Gehalt. Erfolge lassen sich damit kaum erzielen. Aber woran liegt das? Sicherlich daran, dass die umworbenen Führungskräfte auf ihren vorherigen Karrierestationen schon gute Verdienstmöglichkeiten hatten. 20 Prozent mehr Geld reizen sie daher nicht. Doch auch allgemein zeigt sich, dass das Kriterium des Gehalts bei einem Wechsel des Arbeitgebers oft keine entscheidende Rolle spielt. Wichtiger ist den leitenden Angestellten dagegen ein im Marktvergleich fairer Lohn.
Das nächste Level wird angestrebt
Die Suche nach Führungskräften sollte eingegrenzt werden: Der Fokus liegt auf Intrapreneuren, auf Unternehmer im Unternehmen also. Diese sind neben dem Basisgehalt an den Erfolgen ihres Arbeitgebers beteiligt. Schon beim Recruiting lässt sich durch die passenden Fragen eine erste Vorauswahl treffen. So rückt der Track-Record des Bewerbers in den Mittelpunkt: Welche Leistungen hat der Kandidat bei früheren beruflichen Stationen erzielt – und welchen Herausforderungen musste er sich dort stellen? Das Ziel besteht darin, messbare Ergebnisse zu erreichen. Sie erleichtern die Entscheidung, ob der Bewerber das Unternehmen auf ein neues Level heben kann.
Der Wunsch nach einem großen Gestaltungsspielraum
Doch wie soll es eigentlich gelingen, Führungskräfte von einem Wechsel in das Unternehmen zu begeistern? Erfahrungsgemäß legen viele leitende Angestellte großen Wert darauf, sich in ihrem Arbeitsumfeld frei entfalten zu können: Der Gestaltungsspielraum ist ihnen wichtig. Sie lehnen die starren Strukturen ab, die sich innerhalb konkurrierender Konzerne aufgebaut haben. Stattdessen bevorzugen sie schnelle Wege, um Entscheidungen zu fällen und anstehende Prozesse mit anderen Abteilungen abzustimmen. Je mehr Eigenverantwortung dem Bewerber geboten wird, je mehr Faktoren er in seinem Bereich beeinflussen kann, desto eher wird er oder sie sich von einem Wechsel des Arbeitgebers überzeugen lassen.
Den modernen Anforderungen genügen
Der jungen Generation an Führungskräften ist es wichtig, ein agiles Arbeitsumfeld vorzufinden, das zielgerichtet in jeder Situation agieren kann. Strenge Hierarchien werden demgegenüber abgelehnt. Der Austausch mit anderen Fachkräften und Abteilungen ist ebenso relevant wie die gute Zusammenarbeit innerhalb eines Projektes. Zudem wird Wert auf die Work-Life-Balance gelegt. Aufstiegsmöglichkeiten und Optionen zur individuellen Entwicklung müssen ebenso geboten werden wie die Chance, wieder in eine Non-Executive-Rolle zu wechseln, sobald das gewünscht ist. Sicherlich stellt die junge Generation umfangreiche und durchaus ambitionierte Forderungen. Sie ist jedoch auch bereit, ein hohes Maß an Fachwissen und Identifikation in das Unternehmen einzubringen.