
Bereichsübergreifende Kollaboration im Entwicklungsprozess
Product Engineering mit 3D-Infrastrukturkomponente
Eine reibungslose Zusammenarbeit über Abteilungsgrenzen hinweg ist im Product Engineering essenziell, um in der Entwicklung früh und schnell optimieren zu können. Sie scheitert jedoch oft an den individuellen Methoden und Tools der involvierten Fachbereiche. Das ist allerdings ein lösbares Problem.
Zeit und Qualität stellen im Product Engineering die Schlüsselfaktoren dar. „Zum einen müssen Anpassungen in der Entwicklung früh und schnell erfolgen können; zum anderen müssen von Anfang an valide Entscheidungen getroffen werden, um teure Änderungen spät im Prozess zu verhindern“, erklärt Hannes Krug, Produktmanager bei der Threedy GmbH, einem Spin-off des Fraunhofer IGD und inzwischen führenden Anbieter innovativer 3D-Visualisierungslösungen für Industrieanwendungen.
Die involvierten Disziplinen wie CAD und simulationsbasiertes Engineering (Computer Aided Engineering, CAE) müssen deswegen möglichst vernetzt arbeiten; gerade in der Übergangsphase von Produktdesign (R&D) zu Engineering und Produktion ist eine intensive Abstimmung essenziell. Die Kommunikation erfordert einen hohen Detailgrad – Änderungsanforderungen müssen zum Beispiel präzise beschrieben werden können, um Missverständnisse zu vermeiden, dazu kommen Vorgaben an Nachvollziehbarkeit, Dokumentation sowie Protokollierung.
Getrennte Welten
Die gelingende bereichsübergreifende Zusammenarbeit ist also ein Muss – und genau hier liegt die größte Herausforderung im Prozess. Daten stellen die Basis der Kommunikation dar, behindern diese aber oft, zum Beispiel wenn sie aus heterogenen Quellen stammen, verschiedene Formate aufweisen und deswegen konvertiert und transferiert werden müssen.
CAD-Daten liegen zum Beispiel in den originären Formaten von Programmen wie Siemens NX, Catia oder in Austauschformaten wie STEP oder JT vor. Dazu kommen Materialinformationen wie Dichte und thermische oder mechanische Eigenschaften sowie Daten zu Last- und Randbedingungen für die digitale Simulation von Funktionseigenschaften eines Teils. „Simulationsergebnisse und CAD-Daten müssen wiederum für die Entwicklung ‚verheiratet‘ werden – sind dafür aber nicht gemacht,“ erklärt Hannes Krug.
Unterschiedliche Formate erschweren das Datenmanagement und sorgen für ein Versions-Wirrwarr.
Kommunikationshürden entstehen abseits der Daten durch bereichsspezifische Tools, die für ihre jeweiligen Aufgaben ausgelegt sind – aber nicht für den bereichsübergreifenden Informationsübertrag. So passiert es, dass Daten nicht in der notwendigen Komplexität dargestellt werden können oder teure Zusatzprogramme angeschafft werden müssen. Daraus resultieren Datenverluste und eine schleppende Zusammenarbeit. Je nach der gelebten Disziplin im Datenmanagement leidet zudem die Datenqualität, wenn z.B. nicht klar ist, welche Version wann und wo vorliegt und veraltete, unvollständige oder fehlerhafte Daten eingesetzt werden.
Findet die abteilungsübergreifende Kommunikation zudem per E-Mail statt, geht der Überblick möglicherweise vollständig verloren. Informationen werden dann unvollständig und oft nicht an alle Beteiligten übermittelt, was das Aufkommen von Fehlern und abweichenden Informationsständen begünstigt.
Plattform zur Optimierung der Kollaboration
All diese Hürden lassen sich jedoch überwinden. Damit bereichsübergreifende Kommunikation gelingt, müssen die relevanten Informationen so verwaltet werden, dass sie an der richtigen Stelle in der nötigen Tiefe und Komplexität vorliegen. Dazu brauch es eine geeignete Infrastrukturkomponente wie bspw. instant3Dhub. „Eine solche Komponente harmonisiert nicht nur Datenbeschreibungen und erschafft eine zentrale Umgebung, in der Informationen besprochen werden können“, erklärt Christian Stein, CEO & CO-Founder von Threedy. „Sie erlaubt es, auch komplexe Daten in vollem Umfang in Echtzeit und ohne lange Ladezeiten zu visualisieren“. Dafür werden die Daten nicht mehr übertragen, sondern stattdessen die Datenpools der Domänen referenziert. Abgerufen werden nur jene Informationen, die für die Zusammenarbeit in diesem Moment benötigt werden. „So bleibt das Datenpaket klein und kann in Echtzeit übertragen werden“, fügt Hannes Krug hinzu.
Die Zusammenarbeit steuern, ohne sich Sorgen über 3D-Daten und ihre Bereitstellung machen zu müssen.
Stein erläutert weiter: „In welchem Tool die Daten visualisiert werden, entscheidet das Unternehmen selbst.“ instant3Dhub stellt einen Viewer mit breiten Funktionalitäten zur Verfügung, den Web-Entwickler leicht anpassen können. Sie können aber ebenso einfach eigene Anwendungen für die Zusammenarbeit gemäß individueller Anforderungen programmieren. So hat z.B. BMW ein Tool für Design Engineering Reviews entwickelt, das Anmerkungen am 3D-Modell erlaubt und mit einem Ticketsystem verwaltet. „So können Unternehmen die Zusammenarbeit steuern, ohne sich Sorgen über 3D-Daten und ihre Bereitstellung machen zu müssen,“ fasst Stein zusammen. Diese Aufgaben übernimmt bereits der Hub, der via Cloud-Infrastruktur zur Verfügung steht und per Schnittstelle ans Daten-Backend angebunden wird.
Erleichterungen für die Prozessbeteiligten
Eine Plattform wie instant3Dhub vereinfacht die abteilungsübergreifende Zusammenarbeit im Product Engineering erheblich. Die Teams können Informationen in der notwendigen Komplexität in einem Datenraum unkompliziert austauschen und dennoch präzise kommunizieren. Ingenieure können ihrer Kernaufgabe nachgehen, statt lange Ladezeiten von 3D-Modellen abwarten zu müssen. Die Zeitaufwände für Absprachen reduzieren sich, Datensilos werden aufgebrochen und Daten besser genutzt. Iterationszyklen verkürzen sich, späte Änderungen im Prozess werden dadurch geringer oder entfallen ganz. Für Unternehmen bedeutet dies letztlich massive Einsparungen bei Zeitaufwänden und Kosten. Langfristig kann sich die optimierte Zusammenarbeit zudem auf das gesamte Unternehmen auswirken, wenn sich die digitale Prozessreife insgesamt erhöht.
Eine Plattform wie instant3Dhub erschafft einen Datenraum, in dem bereichsübergreifende Zusammenarbeit im Product Engineering erleichtert umgesetzt wird. Notwendige Funktionen lassen sich individuell anpassen oder zusätzlich entwickeln und Daten in voller Komplexität ohne lange Ladezeiten bereitstellen. Damit entsteht eine präzise Kommunikation zwischen den beteiligten Bereichen; Iterationen werden schnell und in hoher Qualität möglich, was Kosten und Zeit spart.