22.000 Mal Homeoffice – SAP führt Deutschlandweit flexible Arbeit ein
Führungskräften wird damit signalisiert, dass Heimarbeit generell erwünscht ist. Die Nutzung ist freiwillig.
SAP wird als Arbeitgeber attraktiver. Denn ab sofort können sämtliche 22.000 Mitarbeiter frei entscheiden, an welchem Ort die Arbeit erledigt wird. Wie das Unternehmen bestätigt, haben sich Management und Betriebsrat bereits geeinigt.
Den Angestellten steht es frei, in die Arbeit zu kommen, oder im Café, Schwimmbad oder von zu Hause aus zu arbeiten. Allerdings müsse das jeweils mit dem Vorgesetzten abgestimmt werden. „Der Mitarbeiter und die Führungskraft einigen sich formlos, per Mail, SMS oder über einen Kalendereintrag“, kommentiert Cawa Younosi, Personalvorstand der SAP SE.
Diese Möglichkeit habe zwar bereits vor dieser Regelung bestanden und Mitarbeiter hätten sich in Absprache mit dem Vorgesetzten darauf verständigen können. Nun ist aber generell erwünscht, dass die Heimarbeit genehmigt wird. SAP hatte das neue Konzept bereits seit 2016 bei der deutschen Vertriebstochter erprobt.
Vollständige Mobilarbeit sei jedoch nicht gewollt – das ist die einzige Vorschrift, die der Arbeitgeber hier trifft. Es müsse eine Balance zwischen den Interessen auf beiden Seiten erzielt werden. Es besteht anderseits auch kein Zwang zur mobilen Arbeit. Jeder Mitarbeiter behält daher auch seinen angestammten Arbeitsplatz. Auch will der Betriebsrat streng kontrollieren, dass durch die Mobilarbeit die Arbeitszeitregelungen nicht unterlaufen werden.
Die Unternehmen der IT-Branche waren Vorreiter bei der Etablierung des Homeoffice. SAP folgt damit dem Beispiel von Microsoft, das seit vier Jahren eine vergleichbare Regelung anbietet. In Deutschland beschäftigt Microsoft jedoch nur 2700 Mitarbeiter. Als eines der ersten größeren Unternehmen experimentierte Sun Microsystems mit flexiblen Arbeitsplatzregelungen. Bei IBM hingegen wird die Heimarbeit inzwischen wieder teilweise zurückgefahren.