Future Forum Studie: Wandel der Arbeitswelt setzt Führungskräfte unter Druck

Je besser sich Unternehmen auf die digitale Arbeitswelt einstellen, umso eher können sie ihre Fachkräfte an sich binden und ihre Belegschaft vor Burnout schützen. Es lohnt sich also, in eine digitale Firmenzentrale zu investieren. 

Mit dem rasanten Wandel der Arbeitswelt verändern sich auch die Anforderungen an die Arbeitnehmenden. So geben weltweit 40 Prozent der befragten Führungskräfte an, unter mehr arbeitsbedingtem Stress und Ängsten zu leiden, was einen Anstieg um 8 Prozent im Vergleich zum vorherigen Quartal bedeutet. Auch die Werte für die Work-Life-Balance fallen um 20 Prozent schlechter aus. Das zeigt eine Studie des Future Forum, das von Slack und den Partnern Boston Consulting Group, MillerKnoll und MLT ins Leben gerufen wurde. Mit dem “Future Forum Pulse Survey” befragt die Denkfabrik quartalsweise 10.000 Wissensarbeiter:innen aus Australien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Japan und den USA, um das Befinden von Angestellten weltweit zu beleuchten. 

Hohe Burnout-Gefahr bei Führungskräften und Angestellten

Die Studie zeigt des Weiteren, dass sich über ein Drittel (35%) der deutschen Befragten ausgebrannt fühlt. Besonders in Zeiten des Fachkräftemangels müssen Unternehmen das Burnout-Risiko ernst nehmen, wollen sie der “Great Resignation”, also der großen Kündigungswelle, Einhalt gebieten. Schließlich geben über die Hälfte (55%) der deutschen Arbeitnehmenden an, sich in den nächsten zwölf Monaten nach einem neuen Job umsehen zu wollen. Je weniger sich Arbeitnehmende mit ihrem Unternehmen verbunden fühlen, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie einen Arbeitsplatzwechsel in Erwägung ziehen. 

"Man kann sich nicht mehr auf die alten Führungsleitfäden verlassen", sagt Shell Subramanian, Vice President und Co-Founder des Future Forum. (Foto: Future Forum)
„Man kann sich nicht mehr auf die alten Führungsleitfäden verlassen“, sagt Shell Subramanian, Vice President und Co-Founder des Future Forum. (Foto: Future Forum)

„Wir befinden uns nach wie vor im größten strukturellen Wandel unserer Arbeitswelt und Führungskräfte spüren diesen Druck“, sagt Sheela Subramanian, Vice President und Co-Founder des Future Forum. „Die instabile Wirtschaftslage, die Great Resignation und die Diskrepanz zwischen Führungskräften und Mitarbeiter:innen im Hinblick auf Flexibilität am Arbeitsplatz machen es schwieriger, mit Zuversicht zu führen – man kann sich nicht mehr auf die alten Führungsleitfäden verlassen.“ 

Hybrides Arbeiten weiter auf Erfolgskurs bei Mitarbeitenden

Flexible Arbeitsweisen sind gekommen, um zu bleiben: Lediglich 14 Prozent der Arbeitnehmenden wollen in Vollzeit zurück ins Büro, drei Viertel (75%) der Befragten wünschen sich die Wahl zwischen Remote und Präsenz. Diese Form der Selbstbestimmung zeichnet sich auch bei der Wahl von Arbeitszeiten ab, nahezu alle Arbeitnehmenden (96%) sprechen sich gegen feste, vom Arbeitgeber vorgeschriebene Arbeitszeiten aus. Im Kontrast dazu erleben Wissensarbeiter:innen in Deutschland gerade eine “schleichende Rückkehr” zur alten Arbeitswelt. Mehr als ein Drittel (35%) der deutschen Befragten gab an, wieder Vollzeit im Büro zu sein, was den höchsten Wert seit Beginn der Erhebung im Juni 2020 darstellt.

Nachhaltige Bindung der Mitarbeitenden mit einer digitalen Firmenzentrale

Für deutsche Wissensarbeiter:innen ist Flexibilität und Unabhängigkeit bei der Arbeit enorm wichtig. So zeigen die Ergebnisse, dass Flexibilität am Arbeitsplatz, egal ob zeitlich oder ortsbedingt, für 86 Prozent der deutschen Arbeitnehmer:innen der zentrale Faktor für die Arbeitszufriedenheit ist. Um im stark umkämpften “War for Talents” eine langfristige Bindung zu Mitarbeitenden aufzubauen und im Vergleich zum Wettbewerb attraktiv zu bleiben, müssen Unternehmen passende Rahmenbedingungen für Bewerber:innen und die bestehende Belegschaft schaffen. 

„Mit der Umstellung auf eine digitale Firmenzentrale erhöhen Unternehmen ihre Wettbewerbsfähigkeit in einer kritischen Zeit. Organisationen müssen sich den Anforderungen der neuen Arbeitswelt anpassen, damit sie auch künftig Top-Talente anziehen und halten können.“ Sheela Subramanian, Vice President und Co-Founder Future Forum Sheela Subramanian, Vice President und Co-Founder Future Forum

 

Die Investition in eine digitale Firmenzentrale erleichtert den Menschen die Zusammenarbeit und die Vernetzung. Die Ergebnisse zeigen die Vorteile deutlich: Mitarbeiter:innen, die in Unternehmen arbeiten, die sie als technologisch innovativ bezeichnen, geben eine 1,5-mal höheren Produktivität und ein 2,2-mal höheres Zugehörigkeitsgefühl an, als Befragte, die in Unternehmen arbeiten, die sie als technologische Nachzügler bezeichnen. Zudem haben Mitarbeiter:innen, die bei digitalen Nachzüglern arbeiten, ein um 38 Prozent höheres Burnout-Risiko als Befragte, die bei digitalen Innovatoren tätig sind.

Die neue Firmenzentrale ist digital

Für Unternehmen lohnt es sich also, in ihre digitale Firmenzentrale zu investieren, schließlich ermöglicht sie die flexible Kommunikation und Zusammenarbeit über räumliche und zeitliche Grenzen hinweg. Das bedeutet allerdings nicht, dass das physische Büro überflüssig wird. Damit das gelingt, empfiehlt Sheela Subramanian: “Führungskräfte und ihre Teams müssen ihre Zeit im Büro anders planen und sich auf die veränderten Erwartungen am Arbeitsplatz einlassen. Vertrauen und Transparenz sind dabei die Basis, mit der Unternehmen eine produktivere und inklusivere Zukunft für sich und ihre Mitarbeitenden gestalten können.”

Über das Future Forum

Das Future Forum wurde von Slack und den Partnern Boston Consulting Group, MillerKnoll und MLT gegründet. Vierteljährlich präsentiert die Denkfabrik den “Future Forum Pulse Survey”, der 10.000 Wissensarbeiter:innen weltweit befragt – davon über 1.000 Arbeitnehmende in Deutschland. Das Future Forum hat es sich zum Ziel gesetzt, Unternehmen dabei zu unterstützen, das Arbeiten in einer immer digitaler werdenden Welt möglichst menschenzentriert zu gestalten.

Die aktuelle Studie „Future Forum Pulse Survey“ können Sie hier herunterladen.

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Ein Kommentar

  1. Ich bin der Meinung, dass sich Verbundenheit mit dem Unternehmen und eine rein digitale Firmenzentrale ausschließt. Als Arbeitnehmender fühl man sich dann mit dem Unternehmen verbunden, wenn auch die emotionale und persönliche Ebene berührt wird. (Gute Kollegialität, gutes Verhältnis zu Vorgesetzten, persönlich Ansprache und Berücksichtigung der persönlichen Belange des Mitarbeiters, u.s.w.) Ein rein digitaler Arbeitsplatz im Homeoffice ist immer unpersönlich und austauschbar, da es keine persönliche Bindung an das Unternehmen gibt. Daher denke ich, dass die Hauptaufgabe der Unternehmen darin besteht, für diese beiden Bereiche die Mitte zu finden.

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