Warum deutsche Büroangestellte immer noch KI-Tools meiden

KI-Tools können Arbeitende von Routineaufgaben erlösen und ihnen viel Zeit sparen. Doch sie kommen erst dann zum Einsatz, wenn sie einfach zu bedienen sind und flächendeckend eingesetzt werden. 

Im Rahmen der Slack Survey Plus, einer Befragung unter mehr als 2.000 Büroarbeitenden in Kooperation mit dem Marktforschungsinstitut YouGov, wagte das Technologieunternehmen Slack zum Jahreswechsel eine erste Bestandsaufnahme, ob und wie KI und Automatisierung im Arbeitsalltag der Deutschen bereits Einzug gehalten haben. 

“KI und Automatisierung werden kurz- und mittelfristig keine Arbeitskräfte ersetzen.“

Das Ergebnis: Von einem flächendeckenden Siegeszug von KI in deutschen Büros sind wir noch meilenweit entfernt. Es besteht also Nachholbedarf. Denn laut der Umfrage gibt ein Großteil der befragten deutschen Büroarbeiter:innen (60 Prozent) an, in ihren Unternehmen noch keine digitalen Tools und/oder Software zu nutzen, welche die Arbeit mithilfe von Automatisierung und KI erleichtern.

KI-Einsatz sorgt für 2-3 Stunden Zeitersparnis pro Woche

Obwohl 60 Prozent bisher noch keine digitalen Tools in ihrem Arbeitsalltag nutzen, geben 78 Prozent an, sich durchaus bewusst zu sein, dass digitale Tools die Produktivität steigern, indem sie helfen, die täglichen Aufgaben effizienter zu erledigen. Das bestätigen auch rund zwei Drittel (62 Prozent) der Befragten, die im Arbeitsalltag bereits auf KI-Unterstützung zugreifen. Sie geben an, durch den Einsatz digitaler Tools und Software, die Automatisierung und KI nutzen, mindestens 2-3 Stunden wöchentlich einzusparen. Und über die Hälfte (56 Prozent) der deutschen Büroarbeitenden sagt, dass es möglich wäre, mindestens ein Viertel der Prozesse in ihrem Arbeitsalltag zu automatisieren oder durch KI erledigen zu lassen.

KI und Automatisierung werden kurz- und mittelfristig keine Arbeitskräfte ersetzen. Doch können sie mithilfe von Produktivitätsplattformen wie Slack bestehende Teams von repetitiven und organisatorischen Aufgaben dank KI-Unterstützung befreien. So werden insbesondere die wertvollen Ressourcen von Fachkräften genau dort eingesetzt, wo sie gebraucht werden, und bringen dem gesamten Unternehmen einen direkt spürbaren Mehrwert. Zum Beispiel mehr Zeit: So spart etwa deskbird, das Unternehmen für Workplace Management, dank Slack pro Mitarbeiter:in bis zu einer Stunde pro Woche durch automatisierte Nachrichten ein.

Wann die Deutschen Automatisierung und KI im Arbeitsalltag nutzen

Traditionell sind wir Deutschen wesentlich verhaltener, wenn es um die Einführung neuer Technologien geht. Grund genug, das Nutzungsverhalten der Deutschen genauer unter die Lupe zu nehmen. Diejenigen, die bereits KI für die Arbeit nutzen, setzen es bislang hauptsächlich für den Austausch von Informationen, Daten und Dateien (45 Prozent) ein, gefolgt vom Nachrichtenversand an Kund:innen oder Kolleg:innen (39 Prozent) und dem Sortieren und Weiterleiten von eingehenden Anfragen und Nachrichten in Abwesenheit (32Prozent). Die Nutzung von automatisierten Onboarding-Prozessen (21 Prozent) hingegen wurde nicht priorisiert von den Befragten genannt. Ein großer Fehler, denn ein effizientes und gutes Onboarding ist im viel kolportierten War for Talents ein entscheidender Baustein für den Unternehmenserfolg. 

„Ein effizientes und gutes Onboarding ist im viel kolportierten War for Talents ein entscheidender Baustein für den Unternehmenserfolg.“

Diese Einschätzung teilt auch Vorwerk Digital R&D: In einem dedizierten Slack Onboarding-Channel erhalten alle Neulinge zentral Informationen und Aufgaben, an die sie der Bot erinnert – wie beispielsweise sich vorzustellen oder ein Bild von sich hochzuladen –, und können aus den angebotenen Zeitfenster für Einführungssitzungen direkt auswählen. Das ersetzt einzelne Terminvereinbarungen und das zusätzliche Management über einen eigenen Outlook-Kalender. Die Vernetzung sowie gegenseitige Hilfe zwischen den neuen Kolleg:innen und dem Bestandsteam werden so aktiv gefördert.

„Deutsche Skepsis“ auch im Jahr 2024?

82 Prozent der Befragten, die keine digitalen Tools und Software mit Automatisierung und KI verwenden, räumen ein, dass KI und Automatisierung in digitalen Werkzeugen die Arbeitslast verringern können und helfen, sich stärker auf innovative und wertschöpfende Arbeit zu konzentrieren. Doch stellt sich dann die Frage, warum nach wie vor Skepsis herrscht. 

Für 70 Prozent sind KI und Automatisierung nur dann nützlich für den Arbeitsplatz, wenn auch jede:r sie nutzen kann – folgerichtig finden 80 Prozent KI und Automatisierung in digitalen Werkzeugen umso hilfreicher, je mehr Abteilungen durch ihr Angebot abgedeckt sind und sie effektiv nutzen können. Die richtige flächendeckende Implementierung der KI-Tools sowie eine entsprechende Guidance der Mitarbeiter:innen durch die Führungsetage sind hier von großer Bedeutung, um die Vorteile freizulegen und die Skepsis der Belegschaft abzubauen.

Wie KI dauerhaft unsere Gesellschaft beeinflusst

Sobald die Vertrauensschwelle erreicht ist, werden wir nicht nur eine KI-Revolution erleben, sondern auch eine Produktivitätsrevolution. Zwar werden durch KI und Automatisierung kurz- und mittelfristig keine Arbeitskräfte ersetzt, doch können sie mithilfe von Produktivitätsplattformen bestehende Teams von repetitiven und organisatorischen Aufgaben befreien. So werden die wertvollen Ressourcen von Fachkräften genau dort eingesetzt, wo sie gebraucht werden und bringen dem gesamten Unternehmen einen spürbaren Mehrwert. 

Die Studienergebnisse sind eine Bestätigung dafür, dass Produktivitätsplattformen wie Slack die Zukunft der Arbeit sind – um produktiv und innovativ mit Unterstützung von KI-Tools in der Umgebung einer digitalen Infrastruktur zu arbeiten. Die Unternehmen, die KI intelligent einsetzen, um ihre Mitarbeiter:innen zu unterstützen, werden im Jahr 2024 die Nase vorn haben.


Über den Autor

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Tim Schwietal ist Head of Central Europe bei Slack.

 

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