Facebook Workplace will das Collaboration-Tool für große und kleine Betriebe werden

Facebook kann für das professionelle Collaboration-Tool Workplace immer neue Kunden gewinnen. Gleichzeitig erweitert Facebook die Funktionalität des Werkzeugs.

Größter Vorteil von Facebook Workplace ist vermutlich, dass die Lernkurve für 99 Prozent der Anwender gleich null sein dürfte, denn die professionelle und daher auch kostenpflichtige Version lässt sich im Grund genauso nutzen wie das soziale Netzwerk. Die Idee hinter Facebook Workplace ist, dass damit sämtliche Mitarbeiter eines Unternehmens die Lösung vom Stand weg nutzen können. Allerdings sind die privaten und die beruflichen Accounts eines Nutzers strikt getrennt, um eine Vermischung von privat und geschäftlich zu vermeiden.

Laut Facebook nutzen derzeit rund 30.000 Unternehmen dieses Tool und verwalten damit rund eine Million Gruppen. Jüngster Großkunde ist der US-Versicherer Farmers Insurance, der rund 20.000 Mitarbeiter über Facebook Workplace untereinander verbindet. Größter Einzelkunde ist derzeit Walmart, wo 2,2 Millionen Mitarbeiter mit dem Tool arbeiten.

Bald auch Videokonferenzen

Seit einigen Monaten gibt es auch eine Desktop-App für das Chat-Modul in Workplace. Ein zentraler News Feed bildet den Kern der Anwendung. Von hier aus können Anwender Video-Anrufe durchführen oder Instant Messaging nutzen. Teams können schnell eine virtuelle Arbeitsgruppe erstellen und darüber in verschiedenen Projekten zusammenarbeiten. Schnittstellen verbinden die Lösung mit Microsoft Office oder Dropbox, so dass über Workplace auch Dateien, Bilder oder Filme geteilt oder gemeinsam bearbeitet werden können.

Neben der Desktop-App Workplace Chat, die es zum Beispiel erlaubt mit einem Kollegen einen Bildschirm zu teilen, wird Facebook in den nächsten Monaten die Videokonferenz-Lösung erweitern und damit virtuelle Räume ermöglichen, in denen bis zu 50 Personen in interaktiven Sitzungen zusammentreten können. Bisher ist das Video-Tool in Workplace auf Video-Telefonate zwischen zwei Einzelpersonen beschränkt. Auch externe Teams können für die Colloaboration-Funktion freigeschalten werden. Die Lösung unterstützt zudem Single Sign-on und eine Zwei-Faktor-Authentifizierung. Für IT-Administratoren gibt es darüber hinaus ein Dashboard, über das die Sicherheit und die Kontrolle über die Plattform sichergestellt werden kann.

3 Dollar pro Nutzer im Monat

Workplace gibt es derzeit für Unternehmen in zwei Versionen. Die kostenlose Variante erlaubt den Zugriff auf die Kommunikations-Features wie Gruppen-Chat, Video-Anrufe oder Streaming, allerdings mit beschränkter Funktionalität. Für den Zugriff auf sämtliche Features von Workplace Premium berechnet Facebook 3 Dollar pro aktiven Nutzer. Als aktiv gilt ein Nutzer, wenn er sich innerhalb von 30 Tagen mindestens einmal in die Lösung einloggt. Die Premium-Variante umfasst auch die Admin-Console sowie die Integrationen für Drittlösungen wie Office. In Zukunft zu erwarten sind noch weitere Partner-Integrationen sowie eine erweiterte Funktionalität auf Basis von künstlicher Intelligenz.

Facebooks Workplace bietet einen praktischen und schnellen Einstieg in die Arbeit mit professionellen Collaboration-Tools. Allerdings betritt das soziale Netzt einen Markt, den Konkurrenten wie Microsoft mit Skype, Yammer und Teams, Salesforce mit Chatter, IBM mit Lotus sowie Slack bereits besetzen. Aufgrund des hohen Verbreitungsgrades von Facebook könnte es dennoch für einige Unternehmen ein durchaus geeignetes oder zumindest ausreichendes Collaboration-Tool sein.

Foto: Glenn Carstens Peters via Unsplash

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