KI-Lösungen sind der Schlüssel zur erfolgreichen Problemidentifikation

Arbeit muss fließen, um positive Resultate zu bringen, heißt es. Bei komplexen Prozessen ist das leichter gesagt als getan, doch Künstliche Intelligenz kann durch eine intelligente und präzise Problemidentifikation sinnvoll unterstützen.

Das große Versprechen der Digitalisierung besteht darin, Prozesse jeder Art effizienter zu gestalten. Die Analyse der Prozesse hilft uns, Schwachstellen und Ineffizienzen zu identifizieren und auszumerzen. Das gilt besonders für digitale Prozesse, doch dank Künstlicher Intelligenz zunehmend auch um Prozesse jeder Art. Denn besonders in industriellen und technischen Bereichen ist es entscheidend, nicht nur Probleme zu erkennen, sondern diese auch präzise und effizient zu lösen. 

Statt Maschinen zu kaufen und Produktionskapazitäten auszubauen empfiehlt es sich oft, sich auf die Prozessengpässe zu fokussieren.

Viele Unternehmen investieren massiv in neue Technologien und Maschinen, um ihre Produktionskapazitäten zu erhöhen, stellen jedoch oft fest, dass dies ihre Engpässe und Ineffizienzen nicht beseitigt. Stattdessen sollten sie ihre Aufmerksamkeit zuerst auf die ihre bestehenden Prozesse und den Einsatz ihrer Ressourcen lenken, um diese zu optimieren. Indem sich Unternehmen auf tatsächliche Engpässe fokussieren, können sie Kosten sparen, die sonst für unnötige oder ineffiziente Lösungen ausgegeben würden. Darüber hinaus bietet die Integration von Künstlicher Intelligenz in den Prozess der Problemidentifikation und -lösung neue Möglichkeiten, komplexe Herausforderungen zu erkennen und zu bewältigen, was die technologische Entwicklung vorantreibt und Unternehmen zukunftssicherer macht.

Praxisbeispiel: Optimierung durch präzise Problemerkennung

Ein Unternehmen, das beispielsweise Anlagen installiert, steht vor der Herausforderung, dass es erst dann bezahlt wird, wenn die Anlagen erfolgreich eingebaut und betriebsbereit sind. Obwohl die Firma theoretisch über genügend Personal verfügt, um zehn Anlagen pro Jahr zu installieren, schafft sie in der Realität nur acht Anlagen. Die Ursache liegt meist in der unsauberen Planung und Konstruktion der Maschinen, was dazu führt, dass die Techniker vor Ort improvisieren müssen und dadurch mehr Zeit benötigen.

Anstatt die Produktion der Maschinen zu beschleunigen oder mehr Maschinen zu produzieren, sollte der Fokus besser auf der Beschleunigung des Einbaus liegen, um den bestehenden Flaschenhals zu lösen. Dies erfordert einen Helikopterblick, also eine ganzheitliche Betrachtung des gesamten Prozesses, um die wahren Engpässe und Ineffizienzen zu finden und gezielt anzugehen. 

Durch eine präzisen Analyseprozess kann das Unternehmen die eigentlichen Ursachen für Verzögerungen erkennen und Maßnahmen ergreifen, die nicht nur die Installationszeit verkürzen, sondern auch die Gesamtproduktivität und Effizienz steigern. Dies führt letztlich zu einer höheren Anzahl an erfolgreich installierten Anlagen pro Jahr und somit zu gesteigerten Einnahmen und Kundenzufriedenheit.

Maßnahmen zur Optimierung

Um die Effizienz von Unternehmen zu steigern und die bestehenden Engpässe zu überwinden, sind mehrere strategische Maßnahmen erforderlich:

  • Datenanalyse und KI-Integration: Bei der Datenanalyse und KI-Integration erfolgt eine systematische Sammlung und Analyse von Daten über den gesamten Produktions- und Installationsprozess hinweg. Moderne Analysetools und KI-Algorithmen werden dabei genutzt, um Muster und Engpässe frühzeitig zu erkennen. Die Analyse von Echtzeitdaten ermöglicht die Identifikation von Ursachen für Verzögerungen und die Durchführung gezielter Verbesserungen.
  • Ganzheitlicher Ansatz: Durch die Implementierung eines ganzheitlichen Ansatzes, der sämtliche Prozessschritte von der Planung über die Konstruktion bis zur Installation umfasst, können potenzielle Problemstellen identifiziert und behoben werden, bevor sie zu Verzögerungen führen.
  • Interdisziplinäre Teams: Es sollten interdisziplinäre Teams aus verschiedenen Abteilungen wie beispielsweise Technik, Konstruktion, Projektmanagement und IT gebildet werden. Die Integration unterschiedlicher Perspektiven und Fachkenntnisse ermöglicht die Entwicklung und Implementierung holistischer Lösungen, die auf die spezifischen Herausforderungen des Installationsprozesses abgestimmt sind.
  • Schulungen und Weiterbildungen: Durch kontinuierliche Weiterbildungen und Schulungen für Mitarbeiter wird sichergestellt, dass diese mit den neuesten Technologien, Methoden und Best Practices vertraut sind. Gut geschulte Mitarbeiter können Herausforderungen proaktiv angehen und die Produktivität steigern.
  • Kontinuierliche Verbesserung: Wenn ein kontinuierliches Verbesserungssystem implementiert wird, können Prozesse regelmäßig überprüft, Schwachstellen frühzeitig gemeldet und gezielt optimiert werden. So sichern fortlaufendes Feedback und Monitoring nachhaltig die Effizienzsteigerung.

Ein Blick in die Zukunft

Der Einsatz intelligenter Technologien zur Problemidentifikation wird in den kommenden Jahren entscheidend für den Erfolg von Unternehmen in industriellen und technischen Bereichen sein. Durch die kontinuierliche Weiterentwicklung von KI und maschinellem Lernen können Unternehmen noch präzisere und effizientere Lösungen für komplexe Herausforderungen entwickeln. Die Fähigkeit, Probleme frühzeitig und exakt zu erkennen, wird es Unternehmen ermöglichen, proaktiv zu handeln und sich flexibel an Marktveränderungen anzupassen. 

Diese fortschrittlichen Technologien werden nicht nur zu Kosteneinsparungen und Effizienzsteigerungen führen, sondern auch die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen nachhaltig stärken. Unternehmen, die in die Weiterentwicklung und Integration solcher Technologien investieren, werden sich einen entscheidenden Vorteil in einem zunehmend digitalisierten und datengetriebenen Markt sichern. Die Zukunft gehört jenen, die ihre Prozesse durch intelligente Problemerkennung kontinuierlich optimieren und sich dadurch als Marktführer positionieren können.


Über den Autor

Über den Autor

Christoph Nützel ist Head of Technology, Data & Analytics bei der Innovations- und Digitalberatung Futurice. Seine Expertise liegt in der Kombination von Strategie, Technologie, Daten und Change Management, um Lösungen zu schaffen, bei denen der Mensch im Mittelpunkt steht. Christoph Nützel hat umfangreiches Wissen in der modernen Softwareentwicklung in agilen Umgebungen und in der Leitung agiler Teams für die Bereitstellung von Ökosystemdiensten, Plattformen und digitalen Zwillingen, die Auswirkungen auf Industrie und Gesellschaft haben. 

 

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